Euro6 AdBlue SCR DPF AGR – tauglich für die Fernreise ?

Nach dem nächsten Motorstart 20 km/h - eine Horrormeldung.
Es ist warm, der AdBlue-Tank zu 7/8 gut gefüllt, die Werkstätten gaben das Beste (oder nichts?)

Letzte Überarbeitung Juni 2023

Das klingt nach einer Frage an Radio Eriwan mit der eindeutigen Antwort: Im Prinzip ja, aber…
…man muss rechtzeitig vor der Reise einige Vorkehrungen oder Umbauten treffen – und der Schraubenschlüssel hat hier sein Recht verloren.
Es ist Ihre Aufgabe, sich um die gesetzlichen Auflagen zu kümmern und diese einzuhalten, soweit sie im Geltungsbereich der StVZo relevant sind.

Bei der Wahl eines modernen Fernreisemobils, das auch immer wieder als Nahreisemobil in Europa dienen soll, führt kein Weg an der Abgasreinigung Euro6 mit AdBlue vorbei.
Die bei Fernreisenden gerne gesehenen Alt-Diesel bleiben bei dieser Betrachtung außen vor.
Ich beziehe mich hier auf eigene und Kunden-Erfahrungen z.B. mit unserem Sprinter 319 CDI mit dem 6-Zylinder OM642 Ölmotor in der Ausführung Euro 6, km-Stand zwischen 35.000 und 40.000, Sommer 2019 und AdBlue-Tank gefüllt.
Von massiven Euro 6 Problemen muss man in der Fernreise-Szene ständig hören: Der Eine steht vor der russischen Grenze und wartet auf die Bahnverladung, die Anderen sind in den Anden gescheitert und mussten den Tieflader bemühen, was bei hohen Fahrzeugen schwierig ist, weil die Brücken nur 4 bis 4,5m hoch sind….
Aber davon darf man sich nicht abhalten lassen, denn das muss nicht vorkommen.

AdBlue und schwefelarmer Diesel
Das ist ein geringeres Problem, die AdBlue-Verfügbarkeit ist auch in entlegeneren Gebieten nicht schlecht. Zumindest überall dort, wo modernere Euro6-Diesel LKW verkehren, darf man mit den entsprechenden Betriebsstoffen rechnen.
Tipp: Suchen Sie eine Spedition, die regelmäßig in Ihre Reiseländer fährt und fragen Sie dort nach. Wir haben auf diese Weise immer die notwendigen und überraschend positiven Infos bekommen.

AdBlue tanken
kann man teuer aus dem gekauften 10 Liter Kanister oder direkt aus der Zapfsäule bei vielen Tankstellen. Im ersten Fall kostet der Liter durchaus mal 2€, im zweiten Fall ca. 95ct. Möchte man für die Reise eigene neue und saubere Kanister füllen, steht man vor einem neuen Miniproblem, die Zapfpistole passt, es kommt aber kein Tropfen!
Im AdBlue-Einfüllstutzen am Fahrzeug ist ein Ringmagnet integriert, der der Zapfpistole sagt „du steckst jetzt nicht im Dieseltank“. Also muss man sich zuerst den Ringmagneten oder Magnetadapter für rund 25€ besorgen.

Kein AdBlue erhältlich
In diesem Fall versuchen Sie einen LKW-Fahrer um einige Liter zu bitten oder technischen Harnstoff zu kaufen, den es in größeren Städten gibt. Den Chemikalien-Händler oder Drogisten muss man suchen – es sein denn, man hat z.B. 10kg Harnstoff (für 30l AdBlue) von zu Hause mitgenommen. Dazu benötigt man 20 Liter demineralisiertes Wasser, welches in der Regel problemlos zu bekommen ist. Beides gut mischen und mit dem Refraktometer ( ca. 70€ im Web) auf 32,5% einstellen. Leider (glücklicherweise) habe ich das noch nicht selber getestet….
Ansonsten verweise ich auf die unten aufgeführten Problemlösungen.

Kein schwefelarmer Diesel erhältlich
Der Euro 6 Sprinter hätte gerne einen Schwefelgehalt von unter 50ppm, besser noch unter 10ppm (10mg/kg). Alles was darüber ist, wird zu einem schwerwiegenden Problem. Da hilft nur eines – der DPF (Dieselpartikelfilter) muss ausgebaut oder „geleert“ werden. Erst müssen die „Innereien“ rausgestochert, ausgeblasen und ausgespült werden und zwar so gründlich, dass keinerlei Partikel mehr in den Kat gelangen können. Nicht so einfach. Ist das geglückt, muss der DPF auscodiert werden. Dazu benötigen Sie einen Kunden-Flasher – oder ein Toughbook mit der Monaco-Software und das notwendige Wissen. Dazu mehr weiter unten.
Besser wäre es gewesen, noch zu Hause die weiter unten erwähnten Problemlösungen angegangen zu haben.

Dieser Link führt zu den nicht ganz aktuellen (kein Datum angegeben) Mercedes-Benz Betriebsstoff-Vorschriften, die in dieser Tabelle die Länder nach Schwefelgehalt im Diesel auflisten. Siehe dort auch 136.2 u.a.:

https://bevo.mercedes-benz.com/d/d/de/Spec_136_1.pdf

Diese UNEP-Karte von 2022 gibt einen groben Eindruck, d.h aber nicht, dass es nicht doch einzelne Tankstellen gibt, die Euro 6 geeigneten Diesel anbieten.

Apropos Schwefel
Bei aller Aufregung über den Schwefelgehalt im Diesel und seine Wirkung auf die Abgase, wird ganz vergessen über die Wirkung des Schwefels auf das Motoröl zu achten.
Bei der Verbrennung entstehen dank des Schwefels im Kraftstoff u.a. Schwefelsäure und schweflige Säure. Diese gelangen an den Kolben vorbei ins Motoröl und werden vom Motoröl gepuffert. Allerdings kann das Motoröl nur eine begrenzte Menge Säuren kompensieren und die TBN-Zahl wird zunehmend schlechter. Ist die Pufferwirkung des Motoröls erschöpft, nimmt die innere Korrosion dramatisch zu.
Man könnte sagen, der Motor verrostet während der Fahrt.
Dem kann man durch häufigeren Ölwechsel (z.B. nach 5.000km) begegnen oder man gibt dem Motoröl Schwefelneutralisator bzw. TBN-Booster hinzu. Damit kann man den Ölwechsel hinauszögern.
Leider gibt es keine „Unterwegs-Methode“, den aktuellen Zustand des Motoröls feststellen zu können. Also lieber 3 Ölwechsel zu viel, als einer zu wenig.

Liqui Moly TBN-Booster 1 Liter. Der Retter vor saurem Motoröl

AGR Ventil defekt
Dieses haben Sie entweder dabei (ca. 250€) oder Sie wissen, wie man es auscodieren kann. Der Motor freut sich, wenn Sie das endlich abgeschaltet haben – die Umwelt natürlich nicht.

Die Komponenten der Abgasanlage
Die Euro 6 Abgasanlage besteht SCR-seitig, angefangen mit dem AdBlue Behälter, aus AdBlue Heizung, Füllstandsgeber, Pumpe, Dosierventil, NOx-Sensor plus Steuergerät, Katalysator, NOx-Sensor plus Steuergerät. Ein Fehler in einer dieser Komponenten führt unweigerlich zur AdBlue-Systemstörung und damit nach ca. 800km zur Weiterfahrt mit 20km/h.
Nach dem Krümmer kommt der Oxi-Kat mit der Lambda-Sonde. Vor dem SCR-System sitzt der DPF mit eigenen Sensoren. Dieser wird durch Russ belastet, der besonders bei schlechter Dieselqualität und großer atmosphärischer Höhe entsteht. Er setzt sich permanent weiter zu und wird automatisch (auch manuell möglich mit Xentry) frei gebrannt. Bei Diesel über 50ppm Schwefel funktioniert das System nicht mehr, der der DPF verstopft final. Tieflader erforderlich.
Nach dem regelmässigen „Ausbrennen“ des DPFs während der Fahrt bleibt unweigerlich nicht entfernbare Asche zurück. Ab einem bestimmten Ascheanteil ist der DPF zu und muss ersetzt werden. Es nützt also nichts, den DPF auszuprogrammieren alternativ bei schlechtem Diesel über die Software zum häufigeren Ausbrennen zu zwingen – der Ascheanteil nimmt ständig zu. Abhilfe ist der Ersatz des DPF (es gibt Unternehmen, die den DPF öffnen und den Filtereinsatz erneuern) oder das Ausprogrammieren und Zerstören der Innereien.
Die Werkstätten benutzen die Xentry-Diagnose-Software, die aber besonders in diesem Bereich sehr viel Erfahrung erfordert, um aus den kryptischen und sehr allgemein gehaltenen Fehlermeldungen die defekte Komponente definieren zu können. In unserem Fall hatten sowohl in Griechenland, als auch in Frankreich 4 Werkstätten den Fehler nicht gefunden, 2 Werkstätten hatten es quasi abgelehnt, danach zu suchen, indem sie einen Termin in 2 Wochen in Aussicht gestellt haben…
Erst unsere Mercedes-Werkstatt Russ-Jesinger (vorm.Trautwein) in Bernhausen hat schließlich den Fehler gefunden und den vorderen NOx-Sensor plus Steuergerät getauscht.

Das Steuergerät im Regen

Für den vorderen NOx-Sensor sitzt das Steuergerät am W906 319 inclusive zweier Steckverbindungen im Hauptstrahl des vom Reifen hochgeschleuderten Wassers – mit und ohne Salz -, Splits und Drecks.
Der erste Tausch war bei km 40 Tsd. fällig, die nächsten Beiden bei 60 Tsd. und den 4. Tausch kann ich kaum erwarten.
Mit Montage fliessen jedesmal rund 600€ in die Kassen von Mercedes-Benz.
Über die Ursachen kann man nur spekulieren. Jedenfalls waren meine Steckverbinder innen feucht. Daher die Idee, einen einfachen Spritzschutz über das Steuergerät zu schrauben.

In der folgenden Info-Box ist die sehr einfache Anleitung mit Bildern zu finden.

Infobox: Spritzschutz für NOx-Steuergerät


Komponenten als Ersatzteil
Natürlich kann man viele Ersatzteile mitnehmen, z.B. die Lambda-Sonde, die beiden unterschiedlichen NOx-Sonden (je ca. 450€) oder den Temperaturfühler oder das AGR-Ventil oder das Dosierventil oder….
Wer schon einmal an einem Auspuff (vornehmer Abgasanlage) geschraubt hat, weiss wie fest die Verbindungselemente korrodiert sind und sich nur mit Mühe lösen lassen. Das ist bei den Sonden nicht besser!
Eine NOx- oder Lambda-Sonde mit dem 22er-Gabelschlüssel ausdrehen zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt, der Schlüssel oder das 6-Kant geben nach – siehe Foto. Folglich greift man nach der Stecknuss oder den Ringschlüssel. Die normale Stecknuss fällt weg, sie ist viel zu kurz und man muss, wie auch für den Ringschlüssel, den Kabelstrang (8 Adern) durchtrennen (und ggfs. später wieder zusammenlöten). Also vorher die geschlitzte Lambdasonden-Stecknuss besorgen (ca. 12€).

NOx-Sensor mit 22er Ringschlüssel und geschlitzter Lambda-Sonden Stecknuss 1/2″

Die ordentliche Komfortlösung
Sie machen einen Termin z.B. mit ORC in Holzgerlingen (www.orc.de) aus, lassen den DPF durch ein Rohr ersetzen (OM 651) oder den DPF sachgerecht aufschneiden, leerräumen und wieder zuschweißen (OM642) und die entsprechenden Komponenten auscodieren. In diesem Zustand dürfen Sie mit der ORC-Bescheinigung 4 Wochen fahren, bevor Sie das Fahrzeug aus dem Geltungsbereich der StVZO entfernen, z.B. durch eine Verschiffung nach Xyz. Kehren Sie wieder zurück, haben Sie erneut 4 Wochen Zeit, den gesetzlichen Zustand bei ORC wieder herstellen zu lassen. Beim OM642 muss dann jedoch ein neuer -oder ein anderer – DPF montiert werden.
Mit dieser sauberen Lösung sind Sie aller Euro 6 Probleme auf Fernreisen enthoben. Ich erlaube mir zu erwähnen, dass diese Dienstleistung nicht umsonst ist. Die ungefähren Kosten liegen für den OM642 bei 2.000€ und für den OM651 bei 3.000€. Der Rückbau kommt noch hinzu.

Die Komfortlösung
Sie lassen es ein bisschen darauf ankommen und verzichten auf den mechanischen Umbauaufwand der Abgasanlage, dann bietet sich die Verwendung des Kunden-Flashers von EDOK-PERFORMANCE (www.edok-performance.de) an. Das ist ein Micro-PC, der in die OBD2-Buchse gesteckt und über BT mit einem beliebigen Android-Handy (iPhone Nutzer mögen sich mit Grausen abwenden, hilft aber nichts) mit dem Server der EDOK-Software verbunden wird. Der kleine Wermutstropfen bei dieser Lösung: Während der Nutzung der Software muss (Edge reicht perfekt, selbst ISDN wäre möglich ) Internet-Zugriff vorhanden sein, es ist jedoch kein VPN erforderlich!
Dann können Sie im Ernstfall unter 5 Einstellungen wählen:
1. Standard = Euro 6
2. SCR-Anlage abgeschaltet
3. SCR-Anlage und AGR abgeschaltet
4. SCR-Anlage und AGR und DPF-Ventil abgeschaltet
5. 50% mehr Drehmoment (oder sonst etwas nicht Empfehlenswertes)
Damit wird kein AdBlue mehr verbraucht und das Fahrzeug fällt nicht in den 20km/h Notlauf.
Dieses System kostet, abhängig vom Steuergerät zwischen 1.500€ und 2.000€ und löst je nach Fehler die Probleme zuverlässig und auf Knopfdruck.
Aber – geht der DPF wegen schlechten Diesels zu, kann er zwar auscodiert werden, muss aber durch ein Rohr ersetzt oder wie o.a. zerstört werden. Die Abgase möchten ins Freie….

Die Notlösung unterwegs
Sie kaufen sich in Ebay ein Panasonic Toughbook Paket (gebraucht), mit dem SDConnect C4 und dem Software-Paket Xentry und DTS-Monaco, sowie den Werkstatt-Infos WIS und dem Teilekatalog.
Das gibt es nur im Paket, d.h. sie können Ihren eigenen Laptop nicht benutzen! Dafür zahlen sie (2020) zwischen 850€ und 1.000€, inzwischen sind bis zu 1.600€ fällig. Die notwendigen Anschlusskabel sind enthalten und nach ein paar Stündchen „learning by doing“ können Sie im Xentry Diagnosen durchführen und einige andere nette Sachen überprüfen, im WIS nach Montage- und Demontage-Anleitungen suchen und Ersatzteillisten durchstöbern. Wenn Sie ein gutes Verhältnis zu einem MB-Mitarbeiter haben, könnte es sein, er zeigt ihnen grob, wie Xentry für Ihr Fahrzeug funktioniert.
Codieren kann man damit nicht!
Die Monaco-Software, auch als Entwickler-Software bekannt, kann dem finalen* (Aus)Codieren von AGR, SCR und DPF, sowie vielen anderen Kleinigkeiten dienen. Das ist recht tricky und den Mercedes Mitarbeiter brauchen Sie nicht zu fragen, er kennt das nicht. Hier könnten Sie sich an einen kleinen Tuner wenden oder… vielleicht weiht Sie jemand gegen entsprechende Bezahlung in die Kunst des Codierens ein.
Bitte in diesem Zusammenhang keinerlei Nachfragen an mich!!!!
Es gibt auch spezielle Codiergeräte, deren Fähigkeiten mir nicht bekannt sind. Mein „Carly“ jedenfalls kann das nicht, angeblich ist genau mein Steuergerät nicht kompatibel… Egal was diese (vor dem Kauf) können sollten – erstmal alles am eigenen Fahrzeug prüfen. Nach Kundenaussagen funktionieren sie nur sehr rudimentär.
*final bedeutet hier: Bis zum Einspielen eines Softwareupdates durch eine Mercedes-Werkstatt. Danach erneut codieren!

Einlernen
Wieder etwas Neues. Tauscht man ein Bauteil, z.B. einen Sensor oder eine Lichtmaschine gegen ein Neuteil bzw. ein mitgenommenes Ersatzteil aus, bedeutet das nicht, dass das Gerät funktioniert! Es muss erst über die Xentry Software „eingelernt“ werden. Das macht die Werkstatt natürlich sowieso – nur der Selbermacher steht dann im Regen. Offensichtlich können die meisten der Codiergeräte den Einlernvorgang nicht durchführen. Also auch für dieses Problem – vor dem Kauf klären, sofort nach dem Kauf ausprobieren. Oder gleich die Xentry-Software kaufen.

Fazit
Euro 6 – warum denn nicht?
Falls Anregungen und Kritik bis zu mir gelangen, werden ich diesen Artikel weiter ergänzen und bearbeiten.
31.03.2022

18 Gedanken zu „Euro6 AdBlue SCR DPF AGR – tauglich für die Fernreise ?

  • 18. August 2019 um 18:49 Uhr
    Permalink

    Bernd, ein guter und sachlich ausführlicher Bericht. Die Aussage ist deutlich für: was mache ich am besten bei der Auswahl eines Fahrzeuges für Fernreisen.

    Antworten
    • 19. August 2019 um 9:51 Uhr
      Permalink

      Besser und wichtiger noch: Wie kann ich „fernreisen“, wenn ich das Euro6 Mobil schon habe…..

      Antworten
  • 27. August 2019 um 9:15 Uhr
    Permalink

    Wenn man sich die Weltkarte ansieht, muss man ihr entnehmen, dass der Weg nach Osten lediglich in Russland und im eigentlich kaum individuell bereisbaren China mit Euro6 Diesel versorgt ist. Alle anderen Wege (Seidenstrasse) z.B. in die Mongolei führen durch Länder mit sehr schwefelhaltigem Diesel. Der Ausbau des DPF ist zwingend erforderlich.

    Antworten
    • 24. Juni 2020 um 15:34 Uhr
      Permalink

      Wir waren letztes Jahr mit unserem Sprinter 316 BJ 03/2017 auf der Seidenstraße unterwegs. DPF haben wir nicht ausgebaut, sondern lediglich einen SEPAR-Filter mit Wasserabscheidung als Dieselvorfilter eingebaut. Softwareseitig war unser Fahrzeug mit der Fernreiseänderung von Schaknat Elektronik vorbereitet: AdBlue raus, Höhenannpassung, geringe Leistungsoptimierung. Wir waren auf dem Pamirhighway mit gut 4 Tonnen Gewicht mehrere Tage auf über 4000 Meter Höhe unterwegs und hatten selbst auf dem steilen Anstieg zum 4655 Meter hohen Ak-Baital Pass keine Probleme. Den SEPAR-Filter haben wir unterwegs einmal gewechselt. Das Ding war anfangs an den Verschraubungen undicht und die Schläuche mussten getauscht werden. Mittlerweile gibt es aber eine komplett überarbeitete Version. Auf der ganzen Strecke hatte wir keinerlei Probleme mit unserem Euro 6.

      Antworten
      • 24. Juni 2020 um 15:48 Uhr
        Permalink

        Hallo Heinz, danke für die Rückmeldung,
        kannst du mir eine Liste der DurchfahrtsLänder angeben und ggfs. welche Tankstellen genutzt worden sind?
        Es gibt tatsächlich einzelne Marken (das wissen die Trucker…), die den notwendigen Euro6-verträglichen Diesel anbieten. Der „normale“ Diesel setzt den DPF nach wenigen hundert km komplett zu. Davon können nicht wenige Südamerikareisende mit Euro6 Fahrzeugen sehr kostspielige Lieder singen.
        Es gibt eben keine reisefertige Möglichkeit, den Schwefelgehalt auch nur ansatzweise bestimmen oder gar ausfällen zu können. Es ist immer ein Labor erforderlich.
        Der Separ-Filter ist sehr nützlich gegen Verunreinigungen aller Art, aber einen Einfluss auf das Verrussen des DPF hat er nicht. Leider.
        Weiterhin viel Glück auf euren Reisen, Bernd

        Antworten
        • 31. Juli 2020 um 20:24 Uhr
          Permalink

          Hallo Bernd, sorry für die späte Rückmeldung. Wir sind durch folgende Länder gereist, die bezüglich Diesel nicht ganz unproblematisch sind: Mongolei, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan, Georgien, Armenien . Bei der Auswahl der Tankstellen haben wir “Markentankstellen“ oder solche, die danach ausgesehen haben, bevorzugt. Die Einheimischen geben unterschiedliche Empfehlungen. In der Mongolei war es DT (natürlich kyrillisch geschrieben) mit blauem Logo. Generell waren die Tankstellen mit blauen, roten oder grünen Logos empfohlen. Luk Oil findet man auch oft. Alle Marken, die russischen Diesel verkaufen sind OK. Hilfreich ist auch die App iOverlander in dieser Region. Dort sind oft Hinweise auf gute Tankstellen drin. In Usbekistan ist es zur Baumwollernte, September und Oktober, schwer, überhaupt Diesel zu bekommen, aber es gibt auf jeden Fall auch dann guten Diesel. Da wo neue LKWs tanken. AdBlue gibt es nicht überall. Ist teilweise nicht mal bekannt. Trotzdem kann jemand auf der Strecke überleben, wenn er AdBlue unbedingt nutzen möchte/muss.. In Kasachstan gibts das Zeug an Tankstellen und in den Hauptstädten der anderen Länder auf Märkten. Da muss man sich durchfragen. Im Sprinter kann man mit einer Tankfüllung rund 5000 km fahren, mit einem 10 Liter Kanister Reserve schafft man es auf jeden Fall bis zur nächsten Versorgungsmöglichkeit. Einfacher ist allerdings die Ausprogrammierung. Die Angaben bezüglich Schwefelgehalt auf der Global Sulphur Map, die es im Netz gibt sind teilweise veraltet bzw. beschreiben den Worst Case. Daimler und andere Hersteller verkaufen mittlerweile Euro 6 Fahrzeuge mit DPF und aller anderen Abgasreinigungstechnik fast weltweit. Es gibt Ausnahmen wie z.B. Iran, wo es evtl. Zu Ausfällen kommen kann mit DPF.
          Da sollte man dann entsprechende Reserve dabei haben, um immer wieder mal guten Diesel einzufüllen. Das gab ich selbst noch nicht erfahren.
          Viele Grüße, Heinz

          Antworten
          • 3. August 2020 um 14:37 Uhr
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            Hallo Heinz, vielen Dank für die ausführlichen Infos. Viele Grüsse, Bernd

        • 2. Juni 2023 um 21:02 Uhr
          Permalink

          Nach 50.000kl auf Reisen mitm 319 werksallrad 3lV6 durch Iran, Irak usw überhaupt keine Probleme mitm DPF. Der brennt sich jedesmal problemlos frei. Schaknat hat bei mir die Abgasrückführung und Adblue abgeschaltet. Zusätzlich habe ich einen Dongel an der Schnittstelle und ich kann mit der Autoaid-App Fehler lesen und bei Bedarf kann Schaknat mit der integrierten Sim Karte ebenfalls auslesen und tiefer auch. Aber ich hatte überhaupt keine Probleme. Hab frühzeitig Öl und Filter gewechselt weil der Schwefelgehalt die Olqualität gemindert hat. Der Diesel stinkt richtig nach faulen Eiern… Aber bei Dieselpreisen um die 2cts kann man halt nicht alles haben😉. Also Leute lasst den DPF drin und spart euch das Geld für eine ordentlich Umprogrammierung

          Antworten
          • 3. Juni 2023 um 8:57 Uhr
            Permalink

            Der DPF brennt sich frei oder wird veranlasst sich freizubrennen. Bei jedem Freibrennvorgang entsteht neue Asche (nicht zu verwechseln mit dem auszubrennenden Russ), die sich im DPF ablagert bis er verstopft ist.
            Die Asche wird nicht ausgebrannt, sondern reichert sich im DPF an! Die Asche kann nur durch Zerlegen des DPF und Ersatz oder Entfernen der Innereien beseitigt werden.
            Ausprogrammieren des DPF alleine ist nicht ausreichend – auch wenn das in dem einen oder anderen Fall gut gegangen ist.

      • 3. Mai 2021 um 8:50 Uhr
        Permalink

        Hallo Heinz,

        mich würde interessieren welchen SEPAR-Filter ihr genau verbaut habt und ob dieser zusätzlich zu einem MB-werkseitig vorhandenen Kraftstofffilter mit Wasserabscheider montiert worden ist. Ich benötige eine Filter, den man ruckizucki unterwegs wechseln kann, was beim werkseitigen bei mir (V6 Bj. 2020) leider nicht möglich ist.
        Gibt es seitens MB eine Freigabe für den SEPAR? (Kann ich aber auch selbst nachfragen).

        Danke und weiterhin gute Reise 🙂
        Olaf

        Antworten
  • 11. Dezember 2019 um 16:57 Uhr
    Permalink

    Ich bedanke mich aufrichtig. Habe meinen MB Sprinter B J 2016 so umgebaut, wie es Bernd empfohlen hat um fit für Iran und Zentralasien zu sein.

    Antworten
    • 12. Dezember 2019 um 11:41 Uhr
      Permalink

      Danke für die Rückmeldung und viel Spaß beim Reisen in und nach (und zurück) Zentralasien

      Antworten
  • 25. Januar 2020 um 11:43 Uhr
    Permalink

    Moin Bernd!

    Vielen Dank – endlich mal eine ordentliche Zusammenfassung mit Informationsgehalt statt irgendwelcher Treibstogg-Glaubensbekenntnisse. Sehr hilfreich. Nochmals: Dankeschön!

    Mike

    Antworten
  • 29. Januar 2021 um 9:08 Uhr
    Permalink

    Hallo Bernd
    Endlich mal jemand der nicht um den heissen Brei herumreden sondern tatkräftige Vorschläge macht.
    Um politisch zu werden, du wählst wahrscheinlich nicht die Grünen etc.

    Antworten
    • 29. Januar 2021 um 15:52 Uhr
      Permalink

      Danke – um unpolitisch zu bleiben – niemals würde ich jemanden wählen, der mit Verboten jeder Art Politik macht und allmählich versucht planwirtschaftliche Strukturen zu installieren.
      Oder so…

      Antworten
  • 15. November 2021 um 18:13 Uhr
    Permalink

    Hallo Bernd,

    herzlichen Dank für Deine Ausführungen, habe einen 2016/906/519 Werksallrad mit DOPFER Aufbau, 5,5 Tonnen (oje), wir kommen gut zurecht, obwohl: kleiner=besser! Mit ORC habe ich gute Erfahrungen und werde da die „ordentliche Kompfortlösung“ machen lassen.

    Noch zum politischen: Jeder der ein schlechtes Klimagewissen hat, sollte sein stationäres Leben aufgeben und „full time overlanden“, das reduziert den CO2 Fussabdruck rasant, mit und ohne EURO6!

    Antworten
  • 5. Januar 2022 um 13:48 Uhr
    Permalink

    Hallo Bernd

    Einen tollen Blog hast Du da – insbesondere das Reisegefährt Goliath hat es mir angetan 🙂

    Ich habe bei mir im Blog mehrfach seit 2013 zum Thema Reisen und DPF/Euro5/6 gebloggt – und auch die Links zu Reisenden gesammelt, die diesbezüglich gestrandet sind. Hier ist der Link zum aktuellsten Artikel:

    https://www.4x4tripping.com/2020/10/diesel-dpf-moderne-euro5-Euro6-diesel-weltreise.html

    Noch kurz vor der Pandemie haben erste Reisende mit Euro6 gezeigt, dass sowohl das Reisen auf der Panamericana als auch auf der Seidenstrasse nicht mehr zwingend zu einem Problemen führen muss.

    Die von Dir genannte Quelle UNEP bietet neben dem Sulphur-Gehalt – auch eine Karte darüber, welcher Abgasstandard bei Neufahrzeugen eingehalten werden muss. Und hier sind wir heute schon recht breitflächig bei Euro6 – ich habe das in meinem Artikel versucht mit animierten Karten nach Jahreszeit zu visualisieren.

    Für die Seidenstrasse & Panamericana – kann man mit sorgfältiger Auswahl der Tankstelle(n) und Kanistern schon so langsam auch ohne Massnahmen auf Tour gehen. Für Afrika bleibt eine Rückrüstung weiterhin angeraten.

    Aber nun hoffen wir einfach, dass die Landesgrenzen wieder einfacher zu bereisen sind, Covid macht zumindest die grossen Touren zu unkalkulierbar.

    Gruss, Heinz

    Antworten
    • 5. Januar 2022 um 15:06 Uhr
      Permalink

      Hallo Heinz, danke für den Link!
      Zur Vorreise-Information „belästige“ ich gerne Internationale Speditionen telefonisch. Die wissen wo und in welchen Tankstellen Diesel mit 50ppm ausgeschenkt wird😂. Die modernen Zugmaschinen sind EURO 6. Problem bleibt Afrika von Norden kommend. Aber das ist sowieso reisemässig zu. Leider.
      Grüße Bernd

      Antworten

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Eine Kurzanleitung in Bildern.

So sieht das Steuergerät mit abgezogenem Steckergehäuse (8-polig) und Stecker (5-polig) nach 40.000 km aus. Nässe und Ablagerungen auf den Kabeln, starke Korrosion.

Die Lage des Steuergeräts unter dem Fahrzeugboden, hinter der vorderen rechten Radlaufverkleidung.

Man kann die beiden überstehenden Befestigungsbolzen M6 gut erkennen.

Darauf wird jeweils eine Langmutter M6 x 20/25 (vorzugsweise Edelstahl) geschraubt.

Eine Abdeckung 150 x 65 x 25mm aus Kunststoff (kann auch ein Stück Kabelkanal sein) wird darüber gestülpt und mit 2 Senkschrauben M6 fixiert.
Fertig.
Ob’s hilft? Noch keine Erfahrung aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Lithium-Batterien
Sie sind in aller Munde, diese Lithiumbatterien (bzw. -akkus oder genauer -akkumulatorenbatterien…) und werden rundherum empfohlen, da sie leichter als AGM-Batterien sind, bzw. eine höhere Kapazität aufweisen.
Der Elektrolyt ist unbrennbar und Kobalt wird nicht benötigt – somit sind die bekanntesten Nachteile der Lithium-Batterie ausgeräumt.
Für den Einsatz in Fernreisefahrzeugen, die also den „ADAC-Serviceraum“ hinter sich lassen wollen, gelten weitere Kriterien, die die Lithium-Akkus nicht erfüllen können.

Redundanz
Es ist sinnvoll, dass alle im Fahrzeug verbauten Akkus – also Starter- und Wohnraumbatterien – von gleicher Technik und möglichst identischer und genormter Grösse sind.
Das erlaubt den beliebigen Austausch untereinander, falls eine defekt ist oder auch nur schwächelt. Auch sind Batterien auf Bleibasis weltweit verfügbar und im Notfall kann auch auf eine gebrauchte xy-Batterie vor Ort zurückgegriffen werden. 
Beim Austausch von gleichartigen Batterien muss nicht auf die Einstellungen der Laderegler geachtet werden – wenn diese überhaupt einstellbar sind.

Selbststarthilfe
Hat man gleiche Batterietypen verbaut, lässt sich eine primitive aber wirkungsvolle Selbststarthilfe realisieren: Ein z.B. 25qmm Verbindungskabel von der Wohnraumbatterie (oder dem Batterieblock aus mehreren parallelgeschalteten Batterien) zur Starterbatterie mit zwischengeschaltetem „Nato-Knochen“. Springt also der Motor nicht mehr an, werden alle Batterien mit dem Natoknochen zusammengeschaltet. Der Ausgleichsstrom ist vertretbar, sicherheitsbewusste Gemüter werden noch eine Sicherung (z.B. 100A) einsetzen. Nach einigen Minuten warten, kann der Motor gestartet werden.
Ist ein Lade-Booster montiert, muss die Batterieverbindung vor dem Startversuch wieder geöffnet werden, da der Booster noch kurzgeschlossen ist!! 
Ebenso kann man mit dem Generator/Lichtmaschine auch die Wohnraumbatterien wieder laden, falls z.B. der Booster spinnt o.Ä.
In Verbindung mit Lithium-Batterien würde ich diese Technik, schon wegen der unterschiedlichen Spannungslage und Ladekennlinien sowie der vergleichsweise empfindlichen Batteriemanagement-Systeme der einzelnen Zellen nicht verwenden.

Zusatzkapazität
Geht der Wohnraumbatterie einmal – immer im ungünstigsten Moment – der Saft aus, kann diese mittels Nato-Knochens mit der Starterbatterie verbunden werden und weiter geht’s!
Vorausgesetzt, die Starterbatterie kann überwacht werden…

Lebensdauer und Preis…
Diese Technik verwenden wir seit Jahrzehnten erfolgreich. Der 4er-Block AGM hat in unserem Duro 7 Jahre problemlos und ohne spürbaren Leistungsverlust überdauert, incl. mehreren 6-monatigen Standzeiten ohne Zwischenladung! bei abgeklemmten Batterien. (Ein vorher verwendeter 4er-Block aus Gel-Batterien war nach 2 Jahren nicht mehr winterstartfähig.)
Erst der 2-wöchige Besuch in einer LKW-Werkstatt zur Überprüfung der Fahrzeugklimaanlage hat zur Tiefstentladung der AGM geführt, weil…… 
Danach musste der komplette Satz erneuert werden.
Setze ich nach unseren Erfahrungen Kaufpreis und Lebensdauer in Relation, würde ich mir lieber alle 7 bis 8 Jahre einen neuen Satz AGM kaufen, anstelle der Lithium-Batterie.

Kapazität
Die Kapazitätsangaben der Batterien beziehen sich immer auf einen Entnahmestrom von 1/20 der Angabe in Ah bei 20°C Umgebungstemperatur, entsprechend C20. Also bei einer 100Ah Batterie sind das 5A. Läuft jetzt der Haarfön, die Induktion-Kochplatte oder der Kaffeevollautomat mit 100A bei 12V steht nur noch ein Bruchteil der Nennkapazität zur Verfügung! Gleiches gilt für „kalte“ Batterien.
Höhere Entladeströme und Entnahmen über 50% der angegebenen Kapazität vermindern die Lebensdauer auch von LiFePo-Batterien. Allerdings kann man diese eher um ca. 75% gefahrlos entladen. Die Angaben darüber weisen aber in der technischen Literatur starke Abweichungen auf und sind für uns Endverbraucher kaum zu überprüfen. Also Vorsicht.

Masse
Unbestritten sind die AGMs mehr als doppelt so schwer. Nun muss jeder für sich festlegen, ob bei 3,5 oder mehr Tonnen Fahrzeugmasse die ein- oder zweimal 20kg Mehrmasse entscheidend sind.
Beispiel: LiFePo 12,8V 100Ah 12,5kg Abmessungen 345 x 172 x h208 mm
Beispiel: Varta LAD115Ah 32kg Abmessungen 328 x 172 x h234 mm

Jetzt bitte viel Spass beim Nachrechnen und Nachdenken.

Diebstahlschutz durch GPS Tracking

Für ein Fernreisefahrzeug empfiehlt sich eine automatische GPS-Verfolgung – falls das Fahrzeug gestohlen wurde – die auch weltweit und zukunftsicher funktioniert und bezahlbar ist!
Die erste – bezahlbare – Wahl sind mobilfunkbasierte Systeme. SMS, Edge, 3G, 4G usw. stehen als Datenübertragungsformate zur Verfügung. Da die Frequenzbänder immer mehr belegt werden, darf man davon ausgehen, dass Edge und 3G demnächst  „frei“, also abgeschaltet werden. 4G und das neueste 5G sind weltweit nicht sonderlich verbreitet, sodass das „alte“ SMS-Protokoll wohl langfristig die beste Wahl ist.
Die Fa. Thitronic GmbH aus Eckernförde bietet hierfür den ProFinder an, der Zigarettenschachtel klein incl. SIM-Karte und Telekom Sondervertrag für ca. 300€ geliefert wird. Der Vertrag schlägt mit ca. 1 bis 2€/mtl. zu Buche, dazu die SMS bei Abfragen oder automatischer Benachrichtigung.

Profinder GPS-Tracker mit Antenne und WAGO-Klemmen mit 2 Schottky-Dioden

Mit einer SMS ruft man die Batteriespannungen und anderes ab und erhält dazu einen Google-Maps-Link mit der Position und Geschwindigkeit der Fahrzeugs, ebenfalls per SMS. Datendienste sind nicht erforderlich!
Hat man Geo Fence aktiviert, meldet sich das Fahrzeug per SMS mit Standort und Geschwindigkeit nach einer Standortänderung von ca 1 km.
Der Ruheverbrauch beträgt ca. 10 Wh/Tag. Eine Wohnraumbatterie mit 900Wh Nutzkapazität kann den Betrieb also knapp 1/4 Jahr aufrechterhalten. Bei längeren Standzeiten empfiehlt sich eine Solaranlage.

Möchte man verhindern, dass das System durch Ausbau der Batterien und Diebstahl per Tieflader deaktiviert wird, kommt man um den versteckten Einbau einer kleinen Pufferbatterie nicht umhin! Das einfache, nachvollziehbare Schaltschema findet ihr hier als PDF-Download. 

Schaltschema Pro-Finder

Tipps für die Umbereifung

Die vom Hersteller serienmässig ausgelieferte Kombination basiert auf einer genauen Abstimmung (und Abwägung) von Drehmoment, Motordrehzahl, Luftwiderstand und weiteren Parametern. Ändert man nun eine Komponente, z.B. den Abrollumfang, ändert man die Abstimmung. In der Regel mit negativen Konsequenzen.
Ideal ist es, bei der Bestellung eines Neufahrzeugs die spätere – ggfs. auch nach Garantieablauf – Traumbereifung zu berücksichtigen. Später bleibt der Weg der Untersetzungsänderung in den beiden Diffs. Beim professionellen Umbau von 4×2 auf 4×4 und Umbereifung ist die Anpassung der Untersetzung inklusive, kostenpflichtig!
Unser Sprinter 4×4 läuft mit der kürzest lieferbaren Achsuntersetung
I = 4,73. Mit der Bereifung BFG AT 285/75R16 (Abrollumfang 2.544mm) ergibt sich die identische Gesamtuntersetzung, die den Serienfahrzeugen mit 225er Bereifung zu Grunde liegt. Tachoanpassungen sind somit nicht erforderlich.
Der Kraftstoffverbrauch nimmt wegen der größeren Umrissfläche des Fahrzeugs zu.

Breitere Reifen bedingen breitere Felgen. Breitere Felgen bedingen eine andere Einpresstiefe bzw. Distanzringe.
Unsere 8 1/2 J x 16 H2 Felge hat eine ET von 62mm und stammt vermutlich vom italienischen Hersteller Gianetti Ruote srl.
Die MB Teilenummer der Felge lautet A0014014402.
Die VA ist mit einer Spurverbreiterung von 34mm, die HA von 28mm ausgerüstet. 
Der Wendekreis ist erheblich erweitert, da der Lenkeinschlag begrenzt werden musste. Das ist auch der Grund, weswegen ich von 305er Bereifung mit folglich noch grösserem Wendekreis abrate. 

Einen Link zum umfangreichen Michelin/Goodrich Reifenhandbuch findet ihr unter Technik im Beitrag „Reifen Luftdruck Sägezähne“.

Woick Sicherungsprofil für Seitz S4 Fenster

Die Kunststoffenster sind ein beliebtes „Eingangstor“ in das Reisemobil. Sie sind zwar recht robust, splittern bei Überlastung und die kleinen Kunststoffriegel halten nicht wirklich viel aus.
Ein Edelstahlprofil – biegt ein guter Schlosser oder eine Firma, die Bleche für Dachdecker fertigt – wird von unten an den Scheibenrand geklebt. Zwei Federbolzen greifen in das Innensechskant der beiden in den Fensterrahmen eingeklebte Inox-Schrauben M8 x 50. Zum Öffnen werden die Original-Fensterriegel geöffnet und dann die beiden Federbolzen nach oben gezogen – das Fenster kann geöffnet werden.
Federriegel: FM0606 mit Knopf Alu natur, Anschraubhülse und Bolzen verzinkt. Hersteller FEMA (liefert vermutlich nicht an privat…), www.fema-marbach.de/

Die Fotos zeigen die Arbeitsschritte. Die Bohrung für die Schraube muss soweit wie möglich nach aussen gelegt werde, andernfalls gibt es Ärger mit dem Rollo-Wickel!!!

Profil Edelstahl Fenstersicherung  Das ist der Downloadlink für die PDF-Profilzeichung. Die Profillänge ergibt sich aus der Breite der montierten Fenster.

Profilansicht Stirnseite
Fenstersicherung betriebsbereit. Innenansicht
Fenstersicherung betriebsbereit. Innenansicht
Profil fertig mit Aussparung für den Original Fensterverschluss
Senkung für den Schraubenkopf
Schraube verklebt und angeschliffen – Ärger mit dem Rollowickel!

 

 

 

 

Schraube korrekt verbohrt
Federriegel montiert, Sicht von unten
Beschädigung am Rollowickel durch die Schraube!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die so gesicherten Scheiben sind durch einfaches Aufhebeln kaum noch zu öffnen!
Viel Spass beim Nachbauen!

https://berndwoick.de/euro6-adblue-scr-dpf-agr-tauglich-fuer-die-fernreise/

Torcman Stromerzeuger Benzin – 12V

Diese Generatoren werden als Bausatz geliefert und basieren auf den Honda 4-Takt-Industriemotoren GX25 und GX35. Der Generatorteil mit den notwendigen Anschlüssen und Schaltern wird vormontiert geliefert und muss dann zusammengebaut werden. Etwas handwerkliches Geschick und Werkzeug ist erforderlich.
Optional gibt es eine Ladestrom und Ah-Anzeige und einen Drehzahlsteller.
Den Honda-Motor muss man separat erwerben (GX25 ca. 250€), Passendes Generator-Set ca. 350€.
Der betriebsfertige Generator hat eine Masse von 5,1kg. Die Abmessungen mit meiner flachen Alu-Bodenplatte und niedriger gebogenem Generatorgehäuse: ca. 230 x 220 x h260mm. Ohne Änderungen sind die Abmessungen wie folgt: 230 x 220 x 285mm.

Die Ausgangsleistung steht an der 12V Buchse ungeregelt – also last- und drehzahlabhängig an. 15 bis 20A können als Dauer-Ladestrom angenommen werden, 25A kurzzeitig.
Ab einfachsten leitet man den Ladestrom über einen Solarregler (ab 30A), der für die notwendige Ladekurve sorgt. Die Abschaltung des Generators muss man selber vornehmen oder das optionale Kit kaufen.

Etwas leistungsstärker (ca. + 10A) und schwerer ist die Kombination mit dem Honda GX35.

Der Tankinhalt reicht für ca. 2 Stunden Betrieb

Torcman 12V 25A Benzingenerator. Masse 5,1kgTorcman Generator auf "alternativer" Bodenplatte.

 

 

 

 

 

 

Generator in Marokko, mit alternativer Bodenplatte.

  Näheres unter  http://t-gen.torcman.de

Indel B / Autoclima Fresco Split 9000 Maxx

Das 12V-Standklimagerät ist ein wesentlicher Komfort- und Gesundheitsfaktor, besonders wenn man mit Hund im Sommer unterwegs ist. Die Absenkung der Temperatur ist das Eine, oft noch wichtiger ist die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit. Die von uns verbaute Anlage ist nicht mehr lieferbar, das neue Gerät hat eine deutlich höhere Kälteleistung bei fast identischen Abmessungen der einzelnen Module und vergleichbarem Energiebedarf aus der Batterie. Die Modulabmessungen:
Kompressoreinheit: 21 x 22 x 36cm
Innengerät/Verdampfer: H14 x B39 x T33cm
Kondensator mit Gebläse: H35 x B54 x T16cm
Kälteleistung: 2.600W
Stromaufnahme: 20A – 55A (240W – 660W) 
Masse: 27kg

Messung in unserem Sprinter mit der Fresko 3000, Kälteleistung 950W.
Die Batteriekapazität sollte nicht unter 250Ah liegen, Solarmodule ab 400W sind empfehlenswert, 800W übernehmen bei voller Einstrahlung die Gesamtleistung.

Vom Einbau normaler Hausklimageräte rate ich dringend ab, auch wenn diese prinzipiell funktionieren. Sie sind jedoch weder auf Erschütterungen noch auf Vibrationen ausgelegt. Auflösung der Trocknerpatrone, Risse in den Rohrleitungen und gelöste Verdichter sind nicht ausgeschlossen. Der Wirkungsgrad ist durch den notwendigen (teuren) Sinuswandler geringer als beim Direktbetrieb an 12V oder 24V.

www.autoclima.de

Das Datenblatt findet ihr hier:

Fresco 9000 Split

TipTop Auswuchtgranulat Equal

Ermöglicht das Auswuchten der Räder während der ersten Radumdrehungen. Nachwuchten oder Gewichte entfallen. Wir haben das für PKW-Räder wie für 285/75R16 A/T und 235/80R20 auf über 100.000km verwendet und sind damit sehr zufrieden.
Ein Beutel der Grösse „D“ kostet unter 10€. 
Durch Anklicken der beiden Downloadlinks erhaltet ihr die Reifengrössentabelle und die Kompatibilitätserklärung für die neuen Reifendruckkontrollsysteme als PDF.

Equal Auswuchtpulver Grössentabelle Kompatibilität Equal und RDKS

 

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