Info – Bolivien mit dem Fahrzeug 2010

Dieser Bericht beschreibt die Erfahrungen mehrerer Touren mit unserem Duro 6×6 in den Jahren 2010 und 2011 von Salta/Argentinien über Villazon/Bolivien, Potosi, LaPaz, Yungas, Copacabana, Salar von Uyuni, Villazon, Salta bzw. weiter nach Peru und ist somit nicht allgemein gültig für „ganz“ Bolivien. Wir erklären Ihnen in den kommenden Abschnitten, was man bei solch einer Abenteuerreise beachten sollte, wie zum Beispiel:
Wie verläuft die Einreise mit dem Fahrzeug und wie ist der Verkehr vor Ort?
Wo wechselt man sein Geld (und in was), oder verbringt seine Nächte?
Wie kann man mit zu Hause kommunizieren?

Der Beitrag ist kein Reiseführer, sondern eine Hilfe für die Vorbereitung und eine Sammlung Tipps für Fahrer und Beifahrer. Wie alle Infos über entferntere Ziele unterliegen auch diese hier demständigen Wechsel und müssen selbst immer wieder neu recherchiert werden. Das Auswärtige Amt hält hierfür aktuelle Länderinformationen bereit. Bernd Woick übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der hier nach eigenen Erfahrungen und nach bestem Wissen und Gewissen bis 11/2011 gemachten Angaben.

Ist oder soll ihr Reisefahrzeug mehr als 36 Monate ausserhalb der EU sein?

Dann unbedingt diesen Hinweis, ggfs. anonym, beim Zoll verifizieren:
Als Rückwaren gelten z.B. Fahrzeuge, die zunächst aus dem Zollgebiet der EU ausgeführt wurden und später wieder eingeführt werden.

Die Rückware (also Ihr Fahrzeug) muss in unverändertem Zustand und innerhalb von 3 Jahren wieder eingeführt werden! Bei der Wiedereinfuhr in die EG sind Nachweise vorzulegen, die bestätigen, dass es sich um Rückwaren handelt, d.h. dass die identischen Waren wiedereingeführt werden. Das Zollrecht spricht von einem Nämlichkeitsnachweis, der z.B. durch den KFZ-Schein oder -Brief erbracht ist. Weitere Infos finden Sie unter diesem Link:

http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Zoelle/Zollbefreiungen/Aussertarifliche-Zollbefreiung/Rueckwaren/rueckwaren_node.html

Für Fahrzeuge, die länger als 3 Jahre außerhalb der EU waren, (kann) wird dann bei der Wiedereinfuhr Zoll und die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19% auf den Zeitwert erhoben!
Das können durchaus 25 bis 30% des vom Zoll errechneten Zeitwertes sein! Ob das Fahrzeug angemeldet oder abgemeldet war/ist oder mit oder ohne Carnet unterwegs war, ist für die zollrechtliche Betrachtung unerheblich!
Vielleicht denken Sie daran, dass ein öffentlicher Reiseblog, der von Ihrer 5 Jahres-Weltreise berichtet, auch vom Zoll gelesen werden könnte und Ihre Beteuerung, dass das Fahrzeug sich erst seit 2 Jahren außerhalb der EU befindet, womöglich unglaubwürdig klingen könnte.Bucher Duro 6x6 Reisemobil im Salar von Uyuni Bolivien

Anreise aus Argentinien

Ein- und Ausreise

Sowohl die Einreise nach Bolivien als auch die Ausreise aus Bolivien war in ca. einer halben Stunde erledigt. Auf bolivianischer Seite wollte niemand das Fahrzeug auch nur sehen!
Bei der Ausreise aus Argentinien ließ sich der Zöllner freundlicherweise unsere Versicherung zeigen und stellte fest, dass diese für genau Bolivien nicht gültig ist. Er wies uns eine Agentur der Agro Salta in der Ave. Espana Sur im Ort nach, bei der wir nach der Siesta (also nach 17.00 Uhr) die benötigte Deckung für 4 Wochen bekamen.

Bei der Wiedereinreise nach Argentinien wird das Zollformular für das Fahrzeug neu ausgestellt, auf Wunsch – aber ohne Rechtsanspruch! – mit 8 Monaten Aufenthaltsdauer (Personen nur 3 Monate!). Wenn allerdings das Internet abgestürzt ist, dauert das schon mal ein paar Stunden, bis das Formular erstellt werden kann.

Maut

In Bolivien unterliegen fast alle Strecken – egal ob Piste oder neue Asphaltstraße – einer Maut, Peaje genannt. Diese Peaje wird in nahezu unkenntlichen Lehmbuden am Straßenrand genauso kassiert, wie an den etwas moderneren Mautbrücken. Bezahlung nur in bar mit Bolivianos.
In den einfacheren Stationen sitzt meist ein Polizist, der den Führerschein prüft und ein Kassierer, der die Tickets verkauft.

Grundsätzlich erhält man ein gedrucktes Ticket, das später wieder kontrolliert und abgestempelt wird. Dazu wird es auf des Fahrzeug-Einfuhrpapier getackert und dieses wird auch noch auf der Rückseite gestempelt. Die Gebühren liegen etwa zwischen 0,50 € ( LaPaz Stadtbereich) und 5 € (über 200km). Das hängt wie überall von der Größe des Fahrzeugs ab und man sollte bereits an der ersten Station versuchen, die für sich günstigste Kategorie herauszufinden. Danach wird nur noch die Kategorie des Vorgängertickets übernommen.

Straßenverkehr

Es wird von Ausnahmen abgesehen normal gefahren. Ampeln werden mehr oder weniger zeitnah respektiert. Den Schwung eines Fahrzeugpulks erhalten zu können, genießt höhere Priorität als die Farbe eines Lichtleins. Da es sehr wenige private Fahrzeuge gibt, beherrschen Taxis, Collectivos, Busse, Volvo-LKWs und Firmen-Pickups den Verkehr.

Das führt besonders in den engen Innenstädten von Potosi oder LaPaz zu Stockungen, wenn auf allen Spuren und in beiden Richtungen die Kleinbusse stehen bleiben und ihre Passagiere ein- und aussteigen lassen.

Für LaPaz gibt es eine offizielle Fahrregelung, die den Endnummern der Kennzeichen bestimmte Wochentage zum Fahren zuweist. Wir haben an allen Tagen alle Kennzeichensorten fahren gesehen und wir wurden auch von keinem Offiziellen auf diese Regelung hingewiesen. Weitere Regelungen, z.B. wie oft berichtet für ausländische Wohnmobile, kannten die befragten Polizisten nicht.

Straßen

In Bolivien gibt es hervorragende Asphaltstraßen, gute Pisten und sehr schlechte Pisten mit hartem Wellblech. Die Asphaltstraßen werden gut unterhalten und repariert, viele Strecken – z.B. einige hundert km zwischen Villazon und Potosi – sind im Bau, teilweise bereits trassiert und teilweise asphaltiert. Da an vielen Stellen gleichzeitig gearbeitet wird, gibt es viele kleine und große Umleitungen über Nebenpisten. Die Pisten werden ebenfalls in Stand gehalten, der Caterpillar ist allgegenwärtig.

Möchte man von LaPaz aus ins Tiefland (Yungas) fahren, geht das über die „gefährlichste Straße der Welt“ auf Schotter 3000 Höhenmeter nach unten.
Diese wird fast nur noch von den Mountain-Bike-Veranstaltern genutzt, die ihre Gäste hier herunterschicken. Möchte man diese alte Strecke mit dem Fahrzeug bergauf fahren, sollte man das nachmittags machen, wenn die Biker wieder weg sind. So bleibt die Stoßstange sauber.

Seit Jahren gibt es parallel dazu eine sehr gut ausgebaute Asphaltstraße, die den Fahrzeugverkehr mühelos aufnimmt. Überraschend ist der lange Tunnel auf dieser Strecke, der beleuchtet ist, mit Nottelefonen und regelmäßigen Hinweisschildern dazu, einem parallelen Fluchtstollen, Parkbuchten und Beschilderung. Seitenstreifen und Leitlinie sind mit Reflektoren markiert.

Da können sich einige italienische Tunnel ein paar Scheibchen abschneiden…
Auf dieser Strecke gibt es auch eine stationäre Drogenkontrollstation, die mit Drogenhunden die Fahrzeuge (Wohnmobile eher nicht) kontrolliert.
Alle (seltenen) Kontrollen durch die Polizei verliefen freundlich und korrekt, bei Fragen waren alle Uniformierten sehr hilfsbereit.

Tanken

Der Diesel ist in Bolivien stark subventioniert und kostete bei der Einreise ca. 0,37 € je Liter. Es gibt keine unserer Markentankstellen, sondern nur bolivianische Eigenmarken. Bezahlung nur in bar in Bolivianos, keine Kreditkarten.
Im April 2010 trat eine neue Regelung in Kraft, die den Verkauf von Diesel für Fahrzeuge mit „nichtbolivianischem“ Kennzeichen beschränkt: Nur einzelne Tankstellen dürfen diesen ausgeben und gegen besondere Fakturierung und zum doppelten, an der Zapfsäule angezeigten Preis! Somit kostet der Diesel etwa soviel wie in Argentinien oder Chile, ist aber von wesentlich schlechterer Qualität. Bisher liegen keine Erfahrungen vor, ob diese Regel nur grenznah oder in ganz Bolivien gilt.

Der Diesel in Bolivien, Peru, Uruguay und Paraguay gehört mit 500 < 1.500 ppm Schwefel zu den schwefelhaltigsten Kraftstoffen überhaupt! Das erfordert zur Neutralisierung der ins Öl gelangenden Schwefel- und Schwefeligen Säuren entweder regelmäßigen Ölwechsel zwischen 500 und 1.000km oder den Zusatz von Schwefelneutralisator.

Chile hat sehr guten schwefelarmen Diesel (< 10ppm), Argentinien deutlich schlechteren, schwefelhaltigen (50 > 500ppm) Diesel, der etwas kürzere Ölwechselintervalle oder den Zusatz von Schwefelneutralisatoren (gibt’s bei Woick) erfordert.

Geldwechsel

In den Städten kann man bei kleinen oder großen Banken Geld von der VISA-Karte bekommen. Teilweise gibt es Bankautomaten, oft muss man in der Bank den richtigen Schalter suchen, ein Formular ausfüllen, um dann Bargeld bekommen zu können. Prinzipiell problemlos, 5% Provision werden generell einbehalten. Der Kurs war etwa 10 BS = 1 €. In der Bank und am Automat gabs also 9,5 BS für einen €, in den Wechselstuben gibts 8,5 BS für einen € (2019: 7,7 BS für 1 €).

Möchte man in Läden oder Restaurants mit VISA-Schild an der Tür mit VISA bezahlen, werden bis zu 18% Provision (Commission) aufgeschlagen.

Übernachten

Der wohl einzige richtige Stellplatz befindet sich am Hotel Oberland in LaPaz, nur 5 Gehminuten süd-östlich vom Eingang zum Valle de la Luna im Stadtteil Mallasa. Mallasa liegt ca. 9 bis 10km in südlicher Richtung vom Stadtzentrum entfernt: S16 34.101 W68 05.367
In der Übernachtung ist die Nutzung von Toiletten, Duschen usw. enthalten. Das Hotel ist unter Schweizer Leitung und bietet auch kostenloses Wlan, das auf dem Stellplatz allerdings etwas schwach ist, an.

Einen weiteren Übernachtungsplatz stellt das bereits tropisch gelegene Rio Selva Resort, ca. 100km nord-westlich von LaPaz zur Verfügung. Man darf auf dem eingezäunten Busparkplatz nach Anmeldung übernachten. Da es sich hier um ein exklusives SPA-Hotel handelt, wird der Platz vorzugsweise incl. Abendessen und/oder Frühstück gestellt. Preis an der Rezeption aushandeln. Rio Selva Resort: S16 12.293 W67 47.386

Auch vor dem neuen Salzhotel im Salar von Uyuni kann man übernachten, wobei auch hier erwartet wird, dass man wenigstens im Hotel zu Abend ist, was recht edel und für unsere Verhältnisse spotbillig ist. S20 16.856 W66 58.899
Ansonsten haben wir neben oder hinter Tankstellen ebenso übernachtet wie auf einem Dorfplatz (Copacabana), vor einem besseren Hotel, neben einer Peaje-Station (Potosi) oder in einer abgelegenen, besseren Straße.

Wir wurden nie angesprochen oder gar belästigt und wir hatten in keinem Fall einen unguten Eindruck.
In vielen Reiseführern werden Campingmöglichkeiten beschrieben. Diese stellten sich fast ausschließlich als Zeltmöglichkeiten heraus, zumal es uns nie gelang unseren Duro durchs Treppenhaus bis in den Garten auf die Wiese zu tragen.

Karten/Landkarten

Die gedruckten Karten stimmen nur mehr oder weniger und sollten zumindest als Anhaltspunkt immer an Bord sein. Digitale Karten gibt es im Internet, jedoch sind diese zwar auf tatsächlichen GPS-Tracks aufgebaut aber sehr unvollständig und enthalten teilweise Beschriftungsfehler.
Grundsätzlich kommt man damit zurecht. Schwieriger ist es, gute Stadtpläne von LaPaz oder Potosi zu bekommen. Hier gibt es nur Stückwerk, das sich auch nicht richtig ergänzt.

Hier verweise ich auf die Navigations-Tipps im Beitrag Argentinien/Chile.

Da in den Städten praktische keine Beschilderung existiert, benötigt man zur Karte immer noch einen guten Riecher und den Mut auch mal den Taxifahrer zu fragen oder diesen vorwegfahren zu lassen.

Kommunikation

In Städten und Ballungsgebieten gibt es guten Empfang für GSM-Mobilfunkgeräte, auf dem Land gibt es größere Lücken. Wlan ist im Gegensatz zu Argentinien oder Chile äußerst selten zu finden und vor Allem auf große Hotels begrenzt. Man kann dann versuchen, ein Passwort von der Rezeption zu erwerben.

Internetcafes gibt es in den Städten mit sehr geringer Übertragungsgeschwindigkeit. Für gute Erreichbarkeit kommt man um ein Iridium-Telefon nicht herum.

Auto-Standplatz in Argentinien

Salta ist ein guter Ausgangspunkt für Reisen in Chile, Bolivien und Argentinien.
Hier bietet der deutsche Ingenieur Frank Neumann auf seinem außerhalb von Salta gelegenen Wohngrundstück Langzeitstellplätze ab 1 € je Tag an. Zubringer zum Hotel oder Flughafen sind möglich. Kontakt nur per Mail: familia.neumann@me.com
Eine weitere Stellmöglichkeit kann der AFIP bieten, der Argentinische Zoll in seiner „Zona franca“, rechts vor der Ortseinfahrt von Guemes, ca. 20km nördlich von Salta. Hier muss man voher in Salta zur AFIP gehen und persönlich vorsprechen. Einen Rechtsanspruch gibt es nicht!

Wir wünschen viel Spaß bei der Planung ihrer Bolivienreise, Bernd Woick und Team.

Alle Bilder unterliegen unserem Urheberrecht. Jede Veröffentlichung oder andere Nutzung (z.B. in Printmedien, Websites etc.) ist ohne unsere schriftliche Einwilligung und Lizenzierung nicht gestattet.

Anmerkungen und Korrekturen bitte mailen an:

imt@berndwoick.de / Betreff: Bolivien Reiseinfos.

Ein Gedanke zu „Info – Bolivien mit dem Fahrzeug 2010

  • 23. November 2012 um 17:22 Uhr
    Permalink

    Wirklich sehr schöner Reisebericht und klasse Fotos!

    Bolivien steht, vor allem wegen den Kakteen/Sukkulenten, auch noch auf meiner „Wunschliste“ 😉

    LG, Robert

    Antworten

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Eine Kurzanleitung in Bildern.

So sieht das Steuergerät mit abgezogenem Steckergehäuse (8-polig) und Stecker (5-polig) nach 40.000 km aus. Nässe und Ablagerungen auf den Kabeln, starke Korrosion.

Die Lage des Steuergeräts unter dem Fahrzeugboden, hinter der vorderen rechten Radlaufverkleidung.

Man kann die beiden überstehenden Befestigungsbolzen M6 gut erkennen.

Darauf wird jeweils eine Langmutter M6 x 20/25 (vorzugsweise Edelstahl) geschraubt.

Eine Abdeckung 150 x 65 x 25mm aus Kunststoff (kann auch ein Stück Kabelkanal sein) wird darüber gestülpt und mit 2 Senkschrauben M6 fixiert.
Fertig.
Ob’s hilft? Noch keine Erfahrung aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Lithium-Batterien
Sie sind in aller Munde, diese Lithiumbatterien (bzw. -akkus oder genauer -akkumulatorenbatterien…) und werden rundherum empfohlen, da sie leichter als AGM-Batterien sind, bzw. eine höhere Kapazität aufweisen.
Der Elektrolyt ist unbrennbar und Kobalt wird nicht benötigt – somit sind die bekanntesten Nachteile der Lithium-Batterie ausgeräumt.
Für den Einsatz in Fernreisefahrzeugen, die also den „ADAC-Serviceraum“ hinter sich lassen wollen, gelten weitere Kriterien, die die Lithium-Akkus nicht erfüllen können.

Redundanz
Es ist sinnvoll, dass alle im Fahrzeug verbauten Akkus – also Starter- und Wohnraumbatterien – von gleicher Technik und möglichst identischer und genormter Grösse sind.
Das erlaubt den beliebigen Austausch untereinander, falls eine defekt ist oder auch nur schwächelt. Auch sind Batterien auf Bleibasis weltweit verfügbar und im Notfall kann auch auf eine gebrauchte xy-Batterie vor Ort zurückgegriffen werden. 
Beim Austausch von gleichartigen Batterien muss nicht auf die Einstellungen der Laderegler geachtet werden – wenn diese überhaupt einstellbar sind.

Selbststarthilfe
Hat man gleiche Batterietypen verbaut, lässt sich eine primitive aber wirkungsvolle Selbststarthilfe realisieren: Ein z.B. 25qmm Verbindungskabel von der Wohnraumbatterie (oder dem Batterieblock aus mehreren parallelgeschalteten Batterien) zur Starterbatterie mit zwischengeschaltetem „Nato-Knochen“. Springt also der Motor nicht mehr an, werden alle Batterien mit dem Natoknochen zusammengeschaltet. Der Ausgleichsstrom ist vertretbar, sicherheitsbewusste Gemüter werden noch eine Sicherung (z.B. 100A) einsetzen. Nach einigen Minuten warten, kann der Motor gestartet werden.
Ist ein Lade-Booster montiert, muss die Batterieverbindung vor dem Startversuch wieder geöffnet werden, da der Booster noch kurzgeschlossen ist!! 
Ebenso kann man mit dem Generator/Lichtmaschine auch die Wohnraumbatterien wieder laden, falls z.B. der Booster spinnt o.Ä.
In Verbindung mit Lithium-Batterien würde ich diese Technik, schon wegen der unterschiedlichen Spannungslage und Ladekennlinien sowie der vergleichsweise empfindlichen Batteriemanagement-Systeme der einzelnen Zellen nicht verwenden.

Zusatzkapazität
Geht der Wohnraumbatterie einmal – immer im ungünstigsten Moment – der Saft aus, kann diese mittels Nato-Knochens mit der Starterbatterie verbunden werden und weiter geht’s!
Vorausgesetzt, die Starterbatterie kann überwacht werden…

Lebensdauer und Preis…
Diese Technik verwenden wir seit Jahrzehnten erfolgreich. Der 4er-Block AGM hat in unserem Duro 7 Jahre problemlos und ohne spürbaren Leistungsverlust überdauert, incl. mehreren 6-monatigen Standzeiten ohne Zwischenladung! bei abgeklemmten Batterien. (Ein vorher verwendeter 4er-Block aus Gel-Batterien war nach 2 Jahren nicht mehr winterstartfähig.)
Erst der 2-wöchige Besuch in einer LKW-Werkstatt zur Überprüfung der Fahrzeugklimaanlage hat zur Tiefstentladung der AGM geführt, weil…… 
Danach musste der komplette Satz erneuert werden.
Setze ich nach unseren Erfahrungen Kaufpreis und Lebensdauer in Relation, würde ich mir lieber alle 7 bis 8 Jahre einen neuen Satz AGM kaufen, anstelle der Lithium-Batterie.

Kapazität
Die Kapazitätsangaben der Batterien beziehen sich immer auf einen Entnahmestrom von 1/20 der Angabe in Ah bei 20°C Umgebungstemperatur, entsprechend C20. Also bei einer 100Ah Batterie sind das 5A. Läuft jetzt der Haarfön, die Induktion-Kochplatte oder der Kaffeevollautomat mit 100A bei 12V steht nur noch ein Bruchteil der Nennkapazität zur Verfügung! Gleiches gilt für „kalte“ Batterien.
Höhere Entladeströme und Entnahmen über 50% der angegebenen Kapazität vermindern die Lebensdauer auch von LiFePo-Batterien. Allerdings kann man diese eher um ca. 75% gefahrlos entladen. Die Angaben darüber weisen aber in der technischen Literatur starke Abweichungen auf und sind für uns Endverbraucher kaum zu überprüfen. Also Vorsicht.

Masse
Unbestritten sind die AGMs mehr als doppelt so schwer. Nun muss jeder für sich festlegen, ob bei 3,5 oder mehr Tonnen Fahrzeugmasse die ein- oder zweimal 20kg Mehrmasse entscheidend sind.
Beispiel: LiFePo 12,8V 100Ah 12,5kg Abmessungen 345 x 172 x h208 mm
Beispiel: Varta LAD115Ah 32kg Abmessungen 328 x 172 x h234 mm

Jetzt bitte viel Spass beim Nachrechnen und Nachdenken.

Diebstahlschutz durch GPS Tracking

Für ein Fernreisefahrzeug empfiehlt sich eine automatische GPS-Verfolgung – falls das Fahrzeug gestohlen wurde – die auch weltweit und zukunftsicher funktioniert und bezahlbar ist!
Die erste – bezahlbare – Wahl sind mobilfunkbasierte Systeme. SMS, Edge, 3G, 4G usw. stehen als Datenübertragungsformate zur Verfügung. Da die Frequenzbänder immer mehr belegt werden, darf man davon ausgehen, dass Edge und 3G demnächst  „frei“, also abgeschaltet werden. 4G und das neueste 5G sind weltweit nicht sonderlich verbreitet, sodass das „alte“ SMS-Protokoll wohl langfristig die beste Wahl ist.
Die Fa. Thitronic GmbH aus Eckernförde bietet hierfür den ProFinder an, der Zigarettenschachtel klein incl. SIM-Karte und Telekom Sondervertrag für ca. 300€ geliefert wird. Der Vertrag schlägt mit ca. 1 bis 2€/mtl. zu Buche, dazu die SMS bei Abfragen oder automatischer Benachrichtigung.

Profinder GPS-Tracker mit Antenne und WAGO-Klemmen mit 2 Schottky-Dioden

Mit einer SMS ruft man die Batteriespannungen und anderes ab und erhält dazu einen Google-Maps-Link mit der Position und Geschwindigkeit der Fahrzeugs, ebenfalls per SMS. Datendienste sind nicht erforderlich!
Hat man Geo Fence aktiviert, meldet sich das Fahrzeug per SMS mit Standort und Geschwindigkeit nach einer Standortänderung von ca 1 km.
Der Ruheverbrauch beträgt ca. 10 Wh/Tag. Eine Wohnraumbatterie mit 900Wh Nutzkapazität kann den Betrieb also knapp 1/4 Jahr aufrechterhalten. Bei längeren Standzeiten empfiehlt sich eine Solaranlage.

Möchte man verhindern, dass das System durch Ausbau der Batterien und Diebstahl per Tieflader deaktiviert wird, kommt man um den versteckten Einbau einer kleinen Pufferbatterie nicht umhin! Das einfache, nachvollziehbare Schaltschema findet ihr hier als PDF-Download. 

Schaltschema Pro-Finder

Tipps für die Umbereifung

Die vom Hersteller serienmässig ausgelieferte Kombination basiert auf einer genauen Abstimmung (und Abwägung) von Drehmoment, Motordrehzahl, Luftwiderstand und weiteren Parametern. Ändert man nun eine Komponente, z.B. den Abrollumfang, ändert man die Abstimmung. In der Regel mit negativen Konsequenzen.
Ideal ist es, bei der Bestellung eines Neufahrzeugs die spätere – ggfs. auch nach Garantieablauf – Traumbereifung zu berücksichtigen. Später bleibt der Weg der Untersetzungsänderung in den beiden Diffs. Beim professionellen Umbau von 4×2 auf 4×4 und Umbereifung ist die Anpassung der Untersetzung inklusive, kostenpflichtig!
Unser Sprinter 4×4 läuft mit der kürzest lieferbaren Achsuntersetung
I = 4,73. Mit der Bereifung BFG AT 285/75R16 (Abrollumfang 2.544mm) ergibt sich die identische Gesamtuntersetzung, die den Serienfahrzeugen mit 225er Bereifung zu Grunde liegt. Tachoanpassungen sind somit nicht erforderlich.
Der Kraftstoffverbrauch nimmt wegen der größeren Umrissfläche des Fahrzeugs zu.

Breitere Reifen bedingen breitere Felgen. Breitere Felgen bedingen eine andere Einpresstiefe bzw. Distanzringe.
Unsere 8 1/2 J x 16 H2 Felge hat eine ET von 62mm und stammt vermutlich vom italienischen Hersteller Gianetti Ruote srl.
Die MB Teilenummer der Felge lautet A0014014402.
Die VA ist mit einer Spurverbreiterung von 34mm, die HA von 28mm ausgerüstet. 
Der Wendekreis ist erheblich erweitert, da der Lenkeinschlag begrenzt werden musste. Das ist auch der Grund, weswegen ich von 305er Bereifung mit folglich noch grösserem Wendekreis abrate. 

Einen Link zum umfangreichen Michelin/Goodrich Reifenhandbuch findet ihr unter Technik im Beitrag „Reifen Luftdruck Sägezähne“.

Woick Sicherungsprofil für Seitz S4 Fenster

Die Kunststoffenster sind ein beliebtes „Eingangstor“ in das Reisemobil. Sie sind zwar recht robust, splittern bei Überlastung und die kleinen Kunststoffriegel halten nicht wirklich viel aus.
Ein Edelstahlprofil – biegt ein guter Schlosser oder eine Firma, die Bleche für Dachdecker fertigt – wird von unten an den Scheibenrand geklebt. Zwei Federbolzen greifen in das Innensechskant der beiden in den Fensterrahmen eingeklebte Inox-Schrauben M8 x 50. Zum Öffnen werden die Original-Fensterriegel geöffnet und dann die beiden Federbolzen nach oben gezogen – das Fenster kann geöffnet werden.
Federriegel: FM0606 mit Knopf Alu natur, Anschraubhülse und Bolzen verzinkt. Hersteller FEMA (liefert vermutlich nicht an privat…), www.fema-marbach.de/

Die Fotos zeigen die Arbeitsschritte. Die Bohrung für die Schraube muss soweit wie möglich nach aussen gelegt werde, andernfalls gibt es Ärger mit dem Rollo-Wickel!!!

Profil Edelstahl Fenstersicherung  Das ist der Downloadlink für die PDF-Profilzeichung. Die Profillänge ergibt sich aus der Breite der montierten Fenster.

Profilansicht Stirnseite
Fenstersicherung betriebsbereit. Innenansicht
Fenstersicherung betriebsbereit. Innenansicht
Profil fertig mit Aussparung für den Original Fensterverschluss
Senkung für den Schraubenkopf
Schraube verklebt und angeschliffen – Ärger mit dem Rollowickel!

 

 

 

 

Schraube korrekt verbohrt
Federriegel montiert, Sicht von unten
Beschädigung am Rollowickel durch die Schraube!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die so gesicherten Scheiben sind durch einfaches Aufhebeln kaum noch zu öffnen!
Viel Spass beim Nachbauen!

https://berndwoick.de/euro6-adblue-scr-dpf-agr-tauglich-fuer-die-fernreise/

Torcman Stromerzeuger Benzin – 12V

Diese Generatoren werden als Bausatz geliefert und basieren auf den Honda 4-Takt-Industriemotoren GX25 und GX35. Der Generatorteil mit den notwendigen Anschlüssen und Schaltern wird vormontiert geliefert und muss dann zusammengebaut werden. Etwas handwerkliches Geschick und Werkzeug ist erforderlich.
Optional gibt es eine Ladestrom und Ah-Anzeige und einen Drehzahlsteller.
Den Honda-Motor muss man separat erwerben (GX25 ca. 250€), Passendes Generator-Set ca. 350€.
Der betriebsfertige Generator hat eine Masse von 5,1kg. Die Abmessungen mit meiner flachen Alu-Bodenplatte und niedriger gebogenem Generatorgehäuse: ca. 230 x 220 x h260mm. Ohne Änderungen sind die Abmessungen wie folgt: 230 x 220 x 285mm.

Die Ausgangsleistung steht an der 12V Buchse ungeregelt – also last- und drehzahlabhängig an. 15 bis 20A können als Dauer-Ladestrom angenommen werden, 25A kurzzeitig.
Ab einfachsten leitet man den Ladestrom über einen Solarregler (ab 30A), der für die notwendige Ladekurve sorgt. Die Abschaltung des Generators muss man selber vornehmen oder das optionale Kit kaufen.

Etwas leistungsstärker (ca. + 10A) und schwerer ist die Kombination mit dem Honda GX35.

Der Tankinhalt reicht für ca. 2 Stunden Betrieb

Torcman 12V 25A Benzingenerator. Masse 5,1kgTorcman Generator auf "alternativer" Bodenplatte.

 

 

 

 

 

 

Generator in Marokko, mit alternativer Bodenplatte.

  Näheres unter  http://t-gen.torcman.de

Indel B / Autoclima Fresco Split 9000 Maxx

Das 12V-Standklimagerät ist ein wesentlicher Komfort- und Gesundheitsfaktor, besonders wenn man mit Hund im Sommer unterwegs ist. Die Absenkung der Temperatur ist das Eine, oft noch wichtiger ist die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit. Die von uns verbaute Anlage ist nicht mehr lieferbar, das neue Gerät hat eine deutlich höhere Kälteleistung bei fast identischen Abmessungen der einzelnen Module und vergleichbarem Energiebedarf aus der Batterie. Die Modulabmessungen:
Kompressoreinheit: 21 x 22 x 36cm
Innengerät/Verdampfer: H14 x B39 x T33cm
Kondensator mit Gebläse: H35 x B54 x T16cm
Kälteleistung: 2.600W
Stromaufnahme: 20A – 55A (240W – 660W) 
Masse: 27kg

Messung in unserem Sprinter mit der Fresko 3000, Kälteleistung 950W.
Die Batteriekapazität sollte nicht unter 250Ah liegen, Solarmodule ab 400W sind empfehlenswert, 800W übernehmen bei voller Einstrahlung die Gesamtleistung.

Vom Einbau normaler Hausklimageräte rate ich dringend ab, auch wenn diese prinzipiell funktionieren. Sie sind jedoch weder auf Erschütterungen noch auf Vibrationen ausgelegt. Auflösung der Trocknerpatrone, Risse in den Rohrleitungen und gelöste Verdichter sind nicht ausgeschlossen. Der Wirkungsgrad ist durch den notwendigen (teuren) Sinuswandler geringer als beim Direktbetrieb an 12V oder 24V.

www.autoclima.de

Das Datenblatt findet ihr hier:

Fresco 9000 Split

TipTop Auswuchtgranulat Equal

Ermöglicht das Auswuchten der Räder während der ersten Radumdrehungen. Nachwuchten oder Gewichte entfallen. Wir haben das für PKW-Räder wie für 285/75R16 A/T und 235/80R20 auf über 100.000km verwendet und sind damit sehr zufrieden.
Ein Beutel der Grösse „D“ kostet unter 10€. 
Durch Anklicken der beiden Downloadlinks erhaltet ihr die Reifengrössentabelle und die Kompatibilitätserklärung für die neuen Reifendruckkontrollsysteme als PDF.

Equal Auswuchtpulver Grössentabelle Kompatibilität Equal und RDKS

 

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