Zentrische Aufnahme für die Original-Abschleppöse in der linken Längstraverse des Rahmens.
Die roh geschweisste Aufnahme mit eingeschraubter Abschleppöse.
Die erste (schlechte) Idee: Eine einfache Platte mit oder ohne Verstärkung wird seitlich am Längsträger aussen angeschraubt. Die 4 hochfesten serienmässigen Schrauben M12 10.9 sind mehr als ausreichend. Aber bei dieser Primitivausführung wird der Längsträger durch die Zugkraft auf Biegung und Torsion belastet. Das wollte ich dem Blechkasten nicht zumuten und suchte eine Möglichkeit den Längsträger frei von diesen Belastungen zu halten. Die einzige Lösung ist ein mittig ansetzender Zugbolzen, also eine zentrale Aufnahme für die Original-Abschleppöse.
Die finale Ausführung der Abschleppöse für Sprinter hinten: Die 4 runden Abstandshülsen im Längsträger werden entfernt und eine geschweisste Aufnahme aus Mutter und Vierkantrohren – siehe Foto oben – wird eingesetzt und verschraubt. Eigentlich sehr einfach aber die Tücke liegt im Detail.
Die Original Abschleppöse des Sprinters ist mit einem seltenen Rundgewinde ausgestattet, das ungefähr Rd20 x 1/8″ entspricht. Etwas exotisch und somit kaum zu finden. Eine CNC-Dreherei hat sich bereit erklärt, mir 6 Stück (weniger wollten sie nicht herstellen) dieser Muttern aus hochfestem Stahl 16MnCr5 zu fertigen. Abmessung: Ø40 x 30mm
Für Nachbauer dieser Abschleppöse Sprinter hinten biete ich die übrigen (4) Muttern zum Selbstkosten-Stückpreis von 65€ incl. Porto und Verpackung an.
Schritt 1 Die Abstandshülsen müssen mit der Säbelsäge herausgesägt werden. Der erste Schnitt an der Seite hat sich als Fehler herausgestellt, da die Hülsen auf beiden Seiten einen dünneren Ansatz haben, der in der Wandung steckt. Das kann man natürlich so machen, der Sägeaufwand ist aber deutlich höher. Verwendet wurden ein Bi-Metall Sägeblatt und ein Hartmetall-Sägeblatt. Letzteres war deutlich schneller.
Besser und viel einfacher ist der Sägeschnitt in V-Form. Da die Hülsen weder eingenietet noch eingeschweisst sind, kann man diese mit der Rohrzange drehen, bis der V-Schnitt zum Betrachter zeigt. Dann genügen einzelne Hammerschläge mit Dorn oder Durchschlag und die Hülsenteile fallen heraus.
Das Braune ist kein Rost, sondern Saharastaub!
Schritt 2 Distanzringe einsetzen. Auf diesem Bild sieht man die grössere, innere Bohrung ø16mm für die Hülse und die äussere ø13mm Bohrung für die Schraube M12. Die ø16mm Bohrung muss durch einen (8 Stück erforderlich) Distanzring ø16 x ø13 x 2,5mm aufgefüllt werden. Diese werden am einfachsten mit der TimeMax Color Farbe „eingeklebt“, da die blanken Metallteile sowieso gegen Rost behandelt werden müssen. Diese Ringe können relativ einfach – zumindest, wenn man eine Gehrungssäge für Metall hat – aus einem Stahlrohr ø16 x 1,5 gesägt werden.
Das Absägen ist ohne professionellen Anschlag auch mit der Gehrungssäge etwas fummelig, hat aber recht gut funktioniert.
Alle erforderlichen 8 Distanzringe gesägt, Gesamtlänge 20mm = 2,5mm/Stück. Damit bin ich durchaus zufrieden!
Schritt 3 Endlich kann die fertig geschweisste und mit TimeMax Color Rostschutz behandelte Aufnahme eingesetzt und verschraubt werden. Eigentlich fertig – nur der Original Schlussquerträger muss noch gebohrt werden. Ø40mm. Leider ist das kein normales 2mm Blech, sondern eher der Kategorie hochfest zuzuordnen. Also Loch bei Loch und dann mit dem Geradschleifer „runden“. Meine Schälbohrer haben qualmend versagt.
Ein Wort zu TimeMax Color. Diese schnelltrocknende Nitro-Schiffs-Farbe habe ich vor Jahren auch hinter dem rechten Hinterrad auf die Unterseite eines Edelstahlblechkastens direkt im Steinschlagbereich aufgebracht. Das unerwartete Ergebnis: Keinerlei Abplatzungen oder Beschädigungen. Allerdings habe ich das blanke Edelstahlblech vorher gebeizt, sodass es etwas mattiert war. Wer die Farbe aber auf das blanke Edelstahl- oder Aluminium-Blech pinselt, ist schlicht und einfach selber schuld. Auf normalem Stahlblech ist die Haftung hingegen auch ohne Grundierung hervorragend.
Der Schlussquerträger (so heisst das Blech bei MB) ist gebohrt, Kennzeichenleuchten und Kennzeichen sind montiert. Fertig zum Abschleppen, Bergen oder Geborgen werden…
Der geschweifte oder Omega-Schäkel aus Edelstahl hat einen 16mm Bolzen und wird mit einer Bruchlast von 12to angegeben. Ich selbst habe eine Aluminium-Hülse mit Ø22 bis Ø28mm über den Bolzen geschoben, sodass die Belastung der Abschleppöse nicht punktförmig auftritt. Siehe Fotos weiter unten. Leider habe ich bisher keine Angaben über die Bruchlast der Abschleppöse gefunden, gehe für mich aber von ca. 6-8to aus.
Abschleppöse ausgeschraubt und verstaut, Bohrung mit Abdeckkappe verschlossen.
Hinweis: Sehr zu empfehlen für heftigere Bergungseinsätze ist die Montage einer 2. identischen Aufnahme im rechten Längsträger. Damit verteilt man nicht nur die Kräfte, sondern vermindert auch die unsymmetrische Belastung (Verzug) des gesamten Chassis.
Beispiel für die auftretenden Kräfte: Schlägt man einen 3m Baumankergurt über 2 Schäkel an die beiden Abschleppösen mit knapp 1m Abstand an, verteilen sich die Kräfte etwa folgendermassen: Zugkraft 5to, Seilkraft im gesamten Bergegurt 2,7to, Querkraft an der jeweiligen Zugöse ca. 0,8 to. Das gilt nur für geraden Zug. Bei Schrägzug werden die Ösen zunehmend mit Querkräften belastet, wofür sie nicht ausgelegt sind! Vorzeitige Bruchgefahr!
Nur ein Tipp:
Zwischen Schäkel-Bolzen und Öse entsteht eine sehr hohe Punktbelastung, die vermutlich bei Überlast an dieser Stelle zu einem Bruch führen würde.
Ein Hülse, ein Rohrstück aus weicherem Aluminium verringert die Punktbelastung erheblich!
Sicherheit: Es empfiehlt sich, die Metallteile durch einen Gurt oder ein Seil an einem festen Punkt des Fahrzeugs (betrifft das ziehende und das gezogene Fahrzeug gleichermassen!) zu sichern, z.B. an der Achse. Damit verhindert man, dass bei einem Bruch des Schäkels oder der Öse diese Teile wie ein Geschoss zurückfliegen und grosse Verletzungen und Schäden anrichten können. Der Aufenthalt zwischen den Fahrzeugen ist während des Zugvorgangs nicht zulässig.
Die Zeichnung stelle ich ohne jegliche Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Funktion zur Verfügung. Ebenso übernehme ich keinerlei Gewährleistung für die Festigkeit der gesamten Konstruktion oder deren Einzelteile. Der Nachbau – auch kommerziell – und die spätere Nutzung erfolgen auf eigene Gefahr und Risiko. Beim Kauf der Rundgewindemutter lege ich eine gedruckte Zeichnung ohne Wasserzeichen bei. Über Nachrichten zu dem Umbau freue ich mich.
Mercedes 300GD (Version 3) mit 2 Air-Camping Dachzelten und Alubox. Coco Beach bei Pagani, Tanzania
V2 vom 25.2. Seitenbügel-Skizze eingefügt. Vers. 2 vom 27.3.2023
Seit 1974 in Afrika unterwegs auf eigenen Rädern haben wir uns für die Mercedes 300GD Modelle entschieden, die wir im Laufe der Zeit angepasst haben. Die hier aufgeführten Tipps sind nach wie vor aktuell und nicht nur für Mercedes-G passend. Auch für Landcruiser, Landrover, Grenadier hilfreich. Die Umbauten – ausser Motorraum, Sitzkonsolen, Zusatztanks und Alukisten im Innenraum – wurden während der Reisen durchgeführt.
Motorraum
Nach einigen Saharareisen mit den G-Modellen, hat sich gezeigt, dass der serienmässige Zyklonluftfilter nicht nennenswert belastet wird – selbst bei mehrtägigen Sandstürmen ist der Eintrag an Staub und Sand vernachlässigbar gering – dagegen wird sehr viel wertvoller Platz beansprucht. Also weg damit! Der flache Papierluftfilter aus dem 300D PKW passt ohne viel Umstände, dazu gibt es noch einen enormen Leistungszuwachs – immerhin +3km/h in der Endgeschwindigkeit. Wichtig ist, dass mit einem „alten“ Papiereinsatz bis nach Afrika gefahren und er erst dort gegen einen neuen Einsatz getauscht wird. Ein neuer Papiereinsatz wird in unserer Grossstadtluft nach kurzer Zeit schmierig, grau verschmutzt und verklebt mit trockenem Sandstaub belastet sehr schnell und kann nicht mehr ausgeblasen werden. Dagegen kann der neue Einsatz, der nur in der Wüste atmen durfte, vielfach von innen ausgeblasen und damit über einige zehntausend km gut gereinigt werden.
Das Batteriefach wird etwas erweitert und nimmt 2 Batterien auf, sodass 112Ah bei 12V zur Verfügung stehen. Der Nachteil: In Windhoek hat Mercedes Starthilfe für 24V (sieht ja so aus…) geleistet. Der Motor freut sich über 5 neue Glühkerzen. Seitlich findet der 12V Woick-Kompressor seinen Platz, ausgestattet mit einer Kupferkühlschlange und ausreichend Druckluftschlauch mit Manometer. Ein kleiner Taster (Motorrad-Hupenknopf) am Füllnippel startet den Kompressor über ein Hochlastrelais bei Bedarf vom Reifen aus. Unter dem Ansaugschlauch des Luftfilters ist die Webasto-Standheizung zu erkennen, die bei unseren Reisen „obsolet“ ist.
Motor
Nur eine Kleinigkeit: Beim W460/461 verläuft das Abgasrohr durch eine Mulde im Kraftstofftank. Fährt man in trockenen Gebieten kilometerweit über trockene Savanne mit Gräsern zwischen den Spuren, sammelt sich der Grassamen in den Kühler-Lamellen, unter dem Fahrzeugboden, entlang des Auspuffrohrs und staut sich schliesslich am Durchgang durch den Tank. Wenn es nach etwa einer halben Stunde Fahrt im Innenraum brenzlich riecht, brennt’s bereits!
So bei uns mehrfach. Feuerlöscher ist angesagt und neue Tecalemit-Schläuche für die Steuerung des Automaten. Die dünnen Kunststoffschläuche hängen dann in Form länglicher Tropfen herunter. Abhilfe gibt es: Es nennt sich „Grasfangblech“, wird vor der Mulde im Kraftstofftank am Abgasrohr montiert. Bei uns leider nicht.
Der Kühler ist einfacher zu schützen, eine Edelstahlgaze vor dem Kühlergrill hält den grössten Teil der Grassamen zurück. Hersteller: Haver & Boeker in Oelde.
Kraftstoffvorrat
Zusatztank 120 Liter. Alle unsere Mercedes G werden mit Zusatztanks ausgestattet. Unter dem Fahrzeugboden finden jeweils rechts und links 60Liter Edelstahltanks Platz, die rahmenfest, also unabhängig von der Karosserie montiert werden und keinen Einfluss auf die Bodenfreiheit haben. Die Zusatztanks werden separat befüllt. Bei Bedarf pumpen eine oder zwei Hardy-Membranpumpen den Diesel in den Haupttank um, manuell oder niveaugesteuert. Dadurch sind keine Änderungen am Original-Kraftstoffsystem des Fahrzeugs erforderlich. Kraftstoffvorrat jetzt ca. 210 Liter Diesel.
Die Haltebügel haben rahmenseitig je einen Klöpperboden angeschweisst, der die Bügel positioniert und fixiert. Der rechte und der linke Haltebügel sind durch die Klöpperböden mittels einen M16 Gewindestange durch das Rahmenrohr verspannt. Die Einbauanleitung und das TÜV-Gutachten für unsere Zussatztanks können über das Menü bei Downloads als PDF geladen werden. Leider gibt es, bedingt durch die Insolvenz des Tankbauers keine Reinzeichnungen und keine Teile mehr.
Kanisterhalterungen. Je nach Einsatz werden an den Seiten unsere Seitenbügel montiert. Befestigung mit Blindnietmuttern M8 hinter den seitlichen Gummileisten und oben verklemmt in der Regenrinne. An diesen Seitenbügel werden handelsübliche, flache Kanisterhalter verschraubt, in die die 20L-Wehrmachtskanister eingehängt werden. Fixierung mit Spanngurt, Diebstahlschutz mit Vorhangschloss. Bis zu acht 20 Liter WM-Kanister können montiert werden. Bei der Konstellation auf dem Foto bleibt eine hintere Tür frei und kann geöffnet werden. Die abgebildeten Handskizzen sind vielleicht für einen eventuellen Nachbau hilfreich. Der Gesamtkraftstoffvorrat beträgt nun bis zu 370 Liter Diesel.
Vier 20 Liter WM-Kanister in Reihe, darüber die SandblecheVier 20 Liter WM-Kanister übereinander, eine Tür kann geöffnet werdenSeitenbügel Handskizzzen. Es fehlt M8x45mm DIN933 und Mutter M8 DIN985Die Kleinteile für die Seitenbügel
Falttank mit Faltbox 60Liter. In Einzelfällen sind auch 370 Liter zu wenig. Dann haben wir (ungern) auf einen 60 Liter Folien-Falttank in einer 60 Liter Kunststoff-Faltbox zurückgegriffen. Ungern, weil der Tank im Innenraum auf den anderen Alu-Kisten verstaut und sicher fixiert werden muss, und leider deutlich nach Diesel „müffelt“. Kraftstoff umfüllen geschieht durch Schläucheln direkt in den Original-Einfüllstutzen, was aber nie ohne kleinere oder grössere Schweinereien ablief. Kein Foto vorhanden. Unsere Falttanks hat die Ballonfabrik Augsburg für die 60L Faltboxen oder Alu-Boxen angefertigt. Falttanks in verschiedenen Grössen gibt es z.B. von Nauta. So sind wir für den Notfall mit bis zu 430 Liter Diesel gerüstet. Was sagen die Federn dazu? Kommt weiter unten…
Innenausbau Mitte
Es galt für 2 Erwachsene und 2 Kinder eine erträgliche Fahr- und Wohnlandschaft zu schaffen, was aber in der Enge eines Geländewagens zu vielen Kompromissen führen muss… Zunächst wird die Rücksitzbank entfernt und 2 höhere (bessere Sicht nach vorne für die Kinder) Konsolen für 2 Einzelsitze angefertigt und montiert. Auf den Konsolen logischerweise die beiden Sitzschienen, innerhalb der Konsolen die Wasserentkeimung, Druckpumpe, Membranspeicher usw. In den ersten Jahren sind Kindersitze montiert, die später entfallen (in Namibia verschenkt) sind.
Konsole, Sitz mit Kindersitz und WasserkanisternKonsole, Sitz mit Sitzerhöhung, Wasserkanister mit Hahn und Kühlbox
Interessanterweise befinden sich im G unterhalb der Rücksitzbank 3 grössere ( ca. 30 Liter insgesamt) Hohlräume, die durch verschraubte Deckel verschlossen sind. Hier lassen sich allerlei selten benötigte Ersatzteile, Spezialwerkzeug usw. verstauen. Trinkwasser-Vorrat, Entkeimung: Im Fussraum vor den Sitzen finden jeweils rechts und links ein 31 Liter und ein 22 Liter Hünersdorff Weithaltkanister Platz. Jeder Kanister ist mit einem kleinen Kugelhahn und einem Schnellverschluss (aus der Druckluftechnik) ausgestattet. Wahlweise wird dann der Sauganschluss der Shurflo oder Flowjet Wasserpumpe (mit vorgeschaltetem Grobfilter) an einen Kanister angestöpselt. So kann man immer alle Kanister voll halten und auch mal salziges oder bitteres Wasser einfüllen, das bei Gelegenheit durch besseres Wasser ersetzt wird. Grundsätzlich wird in die Kanister Micropur Classic (MC 10.000 P, 1g/100Liter) zugegeben, um eine Weiter- oder Nachverkeimung auszuschliesen. Seit 1973 nutzen wir Micropur Pulver (ohne Chlor) von Katadyn und haben bisher bestimmt mehr als ein kg davon „getrunken“. Nebenwirkung: Keine. Wirkung: Keine Reisekrankheiten! Die angeschlossene Wasserfilter-Anlage besteht aus dem Filtergehäuse EBF von Katadyn mit der Expedition-Keramik-Filterkerze (vormals Kerze Nr. 4). Die Entnahme des entkeimten Wassers erfolgt durch eine kleine Handdusche, die innen an der Hecktür eingehängt wird.
In der Mitte zwischen den Hünersdorff-Kanistern sitzt eine 60 Liter Alu-Box die mit Gurten an Bodenösen festgezurrt ist. Auf dem Deckel sind 2 U-Profile festgeschraubt, in die die Füsse der unverzichtbaren 40Liter Engel-Kühlbox passen. Der Deckel der Kühlbox hat genau die richtige Höhe zum Kartenspielen für die Kinder. Ein Spanngurt unter dem Deckel, nahe dem Scharnier sichert die Box an 2 bodenfesten Ösen. Dieses System passt perfekt, solange die Beine unserer beiden Kinder nicht mit den Wasserkanistern kollidieren. Schliesslich müssen die 60 Liter Alubox und die vier Kunststoffkanister einem 60Liter Edelstahltank Platz machen.
Innenausbau Heck
Der 60 Liter Wassertank mit Kühlbox-Schienen.Seiten-Schrank geöffnet, gerade als Basteltisch im EinsatzDer 2-flammige Coleman Benzinkocher ist unverzichtbar.
Zwei 4-kant-Rohre 20x20x1,5 werden auf der Innenseite der hinteren Seitenfenster zwischen Dachholm und Innenkotflügel verschraubt. Daran wird eine 150 Liter Alukiste (mit textilgerechten, folierten Alu-Inneneinteilungen) in Fahrtrichtung links und Tisch und Stühle in Fahrtrichtung rechts verstaut. Der aufgeklappte Deckel der 150 Liter-Alukiste dient als Ablage oder Schreibtisch. Die hintere 60 Liter-Kiste ist von der Hecktür aus gut erreichbar, bequem herausnehmbar und dient als Kochbox mit dem 2-flammigen Coleman Benzinkocher als Kernelement. Auf den beiden Radkästen sitzen unsere Radkastenboxen und in dem Zwischenraum zwei 60 Liter Alukisten. Damit ist der Innenausbau vollendet.
Schlafzimmer
Abgesehen von unseren Globedriver Geländewohnwagen – zum Verschiffen ist der Anhänger eher hinderlich – haben wir uns für ein Maggiolina On Line 145 entschieden, in der Hoffnung dass wir zu viert Platz finden werden. Na ja. Nach der ersten Tour haben wir zusätzlich noch ein Vaude Space Bodenzelt dabei, das unserem Querfeldein-Leben allerdings nicht gerecht wird. So bleibt nichts weiter übrig, als auf zwei bewährte Air-Camping Dachzelte zurückzugreifen, die separat mit Trans-World-Cargo nach Namibia verschifft werden.
Bulls Party – auf der Ameib Farm in NamibiaZwei Air-Camping Dachzelte für mehr Platz auf dem Zomba Plateau
Das nicht mehr benötigte Maggiolina findet in Windhoek sofort Freunde – Freunde werden wir im Gegensatz dazu mit den beiden Air-Camping Dachzelten erstmal nicht. Rund 40 Minuten – bei unpassendem Wetter, gerne auch mehr, dauert das Verstauen der Schlafsäcke, Zusammenklappen, zwei Abdeckhauben überstülpen, auf den staubigen, auch schmierigen Hauben herumknieen, Schlaufen einhaken. Das ist einfach unnötig und zunehmend lästig. Am Mulanje kommen endlich Block, Bleistift und Meterstab zum Zuge. Das vordere Dachzelt muss 60 – 70 cm weit nach vorne und zur A-Säule mit Streben abgestützt werden. Zwischen den beiden Dachzelten ist eine Alubox angedacht. Eine einzige gemeinsame Haube deckt die ganze Dachlast ab. Schnell und sauber, ohne Klettern. Die bisher dort verstauten Sandbleche müssen eben irgendwo anders bleiben, z.B. unter der vorderen Stossstange. Die ergrübelten Teile werden zu Hause angefertigt, und alles zusammen in der Alubox (145 x 60 x 32cm) verstaut. Der Transport nach Malawi ist als „begleitetes Reisegepäck“ angedacht. Bei der Gepäckaufgabe am Stuttgarter Flughafen fallen zunächst alle Illusionen in sich zusammen – je kg werden 1% vom 1. Klasse Ticket angesetzt. Unbezahlbar!
Mein Blick fällt zufällig auf zwei Schwestern in vollem Ornat, die offensichtlich auch nach Afrika wollen. Von diesem Moment an bin ich kurzzeitig Missionar mit dem notwendigen Gepäck für meine dortigen „Aufgaben“. Nach sehr längeren Diskussionen mit der Dame, bald auch den Damen, am Schalter, wird mein Missionarsgepäck für 400DM mitgenommen. Gerettet! Danke an KLM. Am Golfplatz von Lilongwe wird gebohrt, genietet, geschraubt, montiert. Das Endergebnis ist auf den Fotos zu erkennen.
Mercedes 300GD mit 2 Air-Camping Dachzelten Bei Pagani TanzaniaDie Abdeckhaube mit den 4 RolladengurtenSo sieht das Ganze fertig verpackt aus.
Der Air-Camping-Zusammenbau am Morgen: Die extra angefertigte Haube aus LKW-Plane hängt an einer Fahrzeugseite, mit Gummischlaufen am Dachzeltboden fixiert, herunter. Die 4 Rolladengurte werden über das Fahrzeug geworfen, auf der anderen Fahrzeugseite daran gezogen und Augenblicke später ist die Haube am Platz. Zwei der vier vertikalen Nähte sind durch 30mm Klettband ersetzt, sodass die Haube einfach und ohne fummeln exakt sitzt. Klettband zudrücken, fertig. Fast. An der Haube sind Nylonhaken angenietet in die die unter dem Dachzeltboden festgeschraubten elastischen Schlaufen eingehängt werden. Von unten, ohne klettern. Nach einiger Übung (ergibt sich im Lauf der Zeit automatisch) ist die Dachzeltprozedur nach 10 bis 12 Minuten beendet, Hände, Hemd und Hose sind sauber!
Fahrgestell und Rahmen
Federn: Die serienmässige Federung kann unserer Gesamtmasse nicht gerecht werden. Daher sind die härtesten und längsten Schraubenfedern montiert, die bei Mercedes verfügbar sind (1990). Vorderachse weiss, 3 Striche, Hinterachse rot, 3 Stiche. Die Feder mit 3 Strichen ist etwas länger, als die mit einem Strich. Man darf anmerken, dass der G „leergeräumt“ mit diesen Federn nahezu unfahrbar ist.
Nach einigen 10.000km Afrikapisten zeigt metallisches Klappern „von hinten“ einen Federbruch an. Die Scheuerstelle zwischen dem Federtopf und der ersten Windung hat den Drahtdurchmesser um 1mm verringert – kein Einzelfall, bei uns aber der einzige Federbruch. Die Reparatur haben wir in Palmwag dank Schweissgerät und Winkelschleifer problemlos durchgeführt. Mit dem nächsten Container wird eine neue Feder mitgebracht und bei Gelegenheit montiert – die Reparatur hat jedenfalls einige tausend km gehalten. Siehe hier: https://berndwoick.de/ein-federbruch-ist-kein-beinbruch/
Bereifung: In Verbindung mit dem Globedriver Geländeanhänger sind Michelin XFS Sandreifen montiert. Die Reifen – leider mit Schlauch – sind im Sand hervorragend, das Drehmoment des OM617, der Gaspedalbewegungen bestenfalls mit einem unwilligen Brummen beantwortet, nicht. In Südafrika ist der Pirelli Dakar montiert – leider auch mit Schlauch – der sich als äusserst robust, als nahezu unkaputtbar herausstellt. Es sei denn man übersieht einen seitlich in der tiefen Fahrrinne eingewachsenen Felsen. Die grössere Bereifung – im Gegensatz zur Serienbereifung – führt zu einem spürbaren Drehmomentverlust, der sich besonders beim Anfahren und im Sand bemerkbar macht. Dadurch wird die Reduktion häufiger bzw. früher eingesetzt, die Kupplung (so man hat) wird mehr belastet. Unser Automatikgetriebe mit hydraulischen Drehmomentwandler und seiner 2 bis 2,5-fachen Drehmomenterhöhung bei niedrigen Drehzahlen bietet bei der grösseren Bereifung enorme Vorteile.
Der andere Rest am LenkungsdämpferReste am Differentialgehäuse
Lenkungsdämpfer: Die grössere Bereifung fordert auch ihren Dynamik-Tribut. Ob 7.50 R16 XFS Michelin Sandreifen oder die etwas kleineren 7.50 R16 Pirelli Dakar, die vorderen Räder neigen zum Shimmy, also unkontrollierbarem Flattern. Beim Landrover nennt man das „Death wobbeling“. Abhilfe bringt die Montage eines Lenkungsdämpfers, beziehungsweise eines stärkeren Dämpfers. Dass die von Mercedes in Windhoek konstruierte und montierte Haltung (haben wir schon häufig so montiert) abbricht, ist kein grosses Wunder.
Hinterachstraverse: Die HA wird nach Sprüngen, besonders bei Überladung, gerne verbogen. Dafür gibt es unter dem Hinterachs-Differenzial einen Unterzug, der rechts und links des Diffs am jeweiligen Achsrohr verschraubt wird und das Diff von unten stützt. Diese Brückenkonstruktion sorgt für eine wesentlich höhere Stabilität der gesamten Achse. Wir sind der Meinung, dass bei unseren Reisegeschwindigkeiten keine Achsverstärkung notwendig ist, was im Nachhinein bestätigt werden kann.
Bergemittel
Seilwinde: Eine elektrische Seilwinde kommt für mich aus vielen Gründen auf Fernreisen nicht in Frage (hier beginnen üblicherweise pseudoreligiöse Betrachtungen) aber ein tragbares Seillspill, das wahlweise von vorne, hinten oder auch seitlich ziehen kann, hört sich nicht schlecht an. Die amerikanische Simpson Capstan Winch (Portawinch) zieht im direkten Zug 1t, mit Umlenkrolle(n) auch 2 oder 3t. Sie zieht mit konstanter Kraft, solange der kleine Honda-Motor mit Benzin versorgt wird. Sie zieht beliebige Seillängen – eben so viel man dabei hat. Mit 60m 4t-Kevlar-Seil wiegt die komplette Spillausrüstung unter 12kg und passt in einen 30 Liter Behältnis. Da kann eine elektrische Seilwinde nicht mithalten! Haben wir sie über 150.000km Afrika gebraucht? Nein, aber fotografiert.
Simpson Capstan Motorseilwinde in AktionSimpson Capstan Vorgänger mit Tecumseh-Motor
Bergegurt: Berge- und Baumankergurt mit mind. 6,4t Bruchlast, sowie Schäkel und Schaufel gehören zur Grundausstatung. Sandbleche: Immer dabei ein Paar unserer uralten Original-Alu-Sandbleche. Dazu Kunststoff“bleche“ aus Kevlar und aus Dyneema, wunderbar leicht und angenehm zu hantieren. Für kurze Sandpassagen okay, für lange Sandstrecken (denke da z.B. an die Durchquerung der Tenere) eher nicht, weil die Reifen beim Erklimmen der Bleche und auch auf den Blechen immer wieder länger durchdrehen, schmelzen die Kunststoffe durch die enorme Reibungshitze an, die Reibungsverstärker fliegen raus, die Oberflächen werden immer glatter.
Stauräume
Platz ist durch nichts zu ersetzen – alltägliche Weisheit eines Reisemobilisten. Hier noch ein paar unserer umgesetzten Ideen. Ersatzrad-Box: Die grosse leere Mulde im Ersatzrad bietet sich an, Bergegurte, Schäkel, etwas Motoröl oder Bremsflüssigkeit aufzunehmen. Eine massgenaue Schale aus Edelstahl wird geschweisst und kann mit 2 Gurten hinter dem Ersatzrad fixiert werden. Nicht bequem aber funktionell. Trittstufen-Box: Eine kleine Edelstahlbox wird mit 4 Schrauben an der Kupplungsaufnahme angeschraubt und mit einem Deckel aus Alu-Riffelblech verschlossen. Separat zugänglicher Stauraum – knappe 10 Liter. Dazu eine angenehme Trittstufe. Rahmenquerrohr vorne: Kurz hinter der Stossstange verbindet ein Rohr mit ca. 9cm Aussendurchmesser und 90cm Länge die beiden Längsträger des Rahmens. Dieses Rohr wird auf einer Seite mit einem Deckel oder Klöpperboden verschlossen durch Verschweissen. Auf der gegenüberliegenden Seite wird ein kleiner Deckel angefertigt, der verschliessbar bzw. verschraubbar gestaltet ist. Der entstandene, wasserdichte Raum wird für Montiereisen, Gestänge, Wagenheber-Hebel, Verlängerungen für Quergriffe usw. verwandt. Eingewickelt in eine alte Isomatte, gibts auch keine Klappergeräusche. Leider sind keine Fotos vorhanden.
Ich hoffe, dass der eine oder andere Tipp oder eine Idee hilfreich für eure Reisevorbereitungen sein werden. Anregungen, Korrekturen und Kritik – ich freue mich über eure Kommentare. Bernd Woick.
Letzte Überarbeitung: 19.10..2022 Sandluftdruck, Michelin Geländereifen
Hilfreiche Informationen zu einigen Reifenproblemen, Antworten auf die Fragen nach dem richtigen Luftdruck und ein Link zu Michelin/Goodrich Reifenhandbüchern.
Leider wurde die korrekte Spur bei einem Werkstattbesuch unnötigerweise falsch eingestellt. Nach rund 3.500km Norwegen und zurück, hatte sich ein Sägezahn mit über 5mm Differenzhöhen gebildet.
Fast täglich erreichen mich Meldungen über mehr oder weniger gravierende Reifenprobleme. Viele Unstimmigkeiten lassen sich durch die Lektüre des Michelin-Reifenhandbuchs eindeutig lösen. Ein solches Problem scheint wohl der korrekte Reifenluftdruck zu sein.
Ermitteln der Achslast bzw. Radlast Bevor man sich Gedanken über den Luftdruck macht, muss die Radlast bekannt sein. Dazu gibt es Radlastwaagen, z.B. von Reisch bis 1.5to, die allerdings einen recht hohen Wiegefehler und eine sehr geringe Wiederholgenauigkeit von über 5% bis 10% aufweisen. Wir wiegen unsere Fahrzeuge seit Jahren bei einem großen landwirtschaftlichen Betrieb, auf dessen digitaler Bodenwaage sich die Gesamtmasse bestimmen lässt, die Achslast und mit mehr Zeitaufwand die rechte und linke Fahrzeugseite auswiegen lassen und so bei größeren Differenzen auch die Radlast genauer bestimmen lässt. Bei gleichmäßiger Beladung ist meistens die halbe Achslast als Radlast ausreichend. Es werden hier freundliche 5€ berechnet.
Reifenluftdruck Bei unseren Fahrzeugen verlasse ich mich zu 100% auf die Angaben von Michelin im Handbuch. Damit konnten sowohl im Duro 6×6, als auch in den älteren G-Modellen und auch im aktuellen Sprinter gleichmäßiger Abrieb über die Lauffläche und angenehmeres, weicheres Abrollen erreicht werden. Bei unserem Sprinter 4×4 gibt Iglhaut z.B. in der mir mitgelieferten Betriebsanleitung für den verbauten Reifen und die Achslast 4 bis 4,5bar an. Michelin empfiehlt ca. 2,8bar bis 170km/h bei einem angegebenen Maximal-Druck von 3,5bar. Aha! Schwieriger ist der Luftdruck bei einem 6×6 zu ermitteln, da die mittlere Achse deutlich mehr Last aufnehmen muss, als die 3. Achse. Wenn kein Differenzial zwischen 2. und 3. Achse vorhanden ist, gibt es hier erhebliche Zwangskräfte, die zu stärkerem Verschleiss (durch Schlupf) an der 3. Achse führen. Hier hat es sich bewährt, bei Achse 2 und 3 den Luftdruck so einzustellen, dass der statische Halbmesser der beiden Räder gleich ist (einfach mit dem Meterstab…). So konnte bei unserem Duro der Verbrauch unter gleichen Bedingungen von 22 auf 20l/100km gesenkt werden.
Reifenluftdruck im Gelände, Offroad Alle dieses Aussagen beziehen sich auf die üblicherweise voll beladenen Reisefahrzeuge, die eher langsam fahren können und möglichst keine Werkstätten für Dämpferwechsel, Reifenflicken oder Silentblocktausch aufsuchen möchten. Die Fahrzeuge vor Ort fahren in der Regel mit leichten Fahrzeugen schnell, oft mit Reifen hoher Tragfähigkeit und damit mit höherem Druck. Das sollte kein Maßstab für „uns“ sein. Aber wo beginnt „Piste“? Nicht ganz einfach aber die guten Gravel-Pads in Namibia, der Denali und Dempster Highway zählen noch zu den Strassen und nicht zu den Pisten und werden folglich mit Strassenluftdruck gem. Michelin Reifenhandbuch oder komfortbetont mit leicht reduziertem Luftdruck gefahren. Vor Jahren noch war es erforderlich den Schlauchreifen auch auf schlechten Pisten einen erhöhten Druck zuzumuten, da man ansonsten aus dem Flicken nicht mehr herauskam. Die modernen schlauchlosen Reifen ermöglichen es, auf Pisten mit geringerem Druck bei verminderter Geschwindigkeit zu fahren. Da beim Fahren mit reduziertem Druck, die Flanken etwas mehr gefährdet sind, obliegt es dem Fahrer, entsprechend zu pilotieren. Die Reifenflanken – je höher die Traglast, desto steifer sind sie und desto ungeeigneter sind sie für Fahrten mit niedrigem Luftdruck. Der Latsch, also die Aufstandsfläche z.B. im Sand bildet sich eher länglich und in der Mitte tiefer eintauchend aus – das Gegenteil von gewünschter Sandeignung! Mehr Schaufeln, Bleche legen und höherer Verbrauch sind die Folge.
Fahren mit niedrigem Luftdruck mit Schlauchreifen ist auch problematisch, da sich die Felge schneller dreht, als der Reifen und dadurch das Ventil immer schräger steht – bis es abreisst! Besonders beim Fahren mit Volllast, Reduktion und in den unteren Gängen reichen wenige hundert Meter! Daher regelmässig einen Blick darauf werden und den Sitz korrigieren. Das geht nur mit Aufbocken, Luft raus usw… Mit schlauchlosen Reifen gibt es diese Problematik natürlich nicht, allerdings kann bei zu niedrigem Luftdruck (unter 0,3/0,4bar) und unpassenden Seitenkräften sich der Reifen von der Felge lösen. Auch nicht gut. Fahren im Sand erfordert viel Erfahrung, die man erst durch Fahren im Sand erwerben kann….
Das untenstehende Diagramm wurde nach den eigenen Erfahrungen aus über 100.000km Reisen abseits des Asphalts und den entsprechenden früheren Diagrammen von Michelin (ja, damals waren die Hersteller mutiger! ) für die 7.50R16 und 9.00R16 Sandreifen XFS und XCL im Sand und auf der Piste abgeleitet. Die Angaben erfolgen ohne Gewähr und wer sich daran hält, ist selber Schuld…
Reifendruck Diagramm für Fahrten auf Pisten und im Tiefsand.
Reifenluftdruck und Temperatur Alle Reifendruckangaben beziehen sich auf den „kalten“ Reifen, also bei einer Temperatur von 20°C. Damit ist man bei Nachprüfungen oder bei Fahrten in heißen oder kalten Ländern gezwungen, den Luftdruck anzupassen. Die Reifentemperatur misst man schnell und einfach mit einem kleinen Infrarot-Thermometer (TFA Mini Flash, ca. 15€) Zur Temperatur/Druck-Umrechnung gibt es verschiedene Formeln, die aber zu ähnlichen Ergebnissen führen. Auf deren Basis lässt sich die folgende Tabelle erstellen. Daran ist zu erkennen, wie sich der Reifendruck mit der Temperatur verändert. Der einzustellende Reifendruck bezieht sich immer auf die jeweilige Umgebungstemperatur und muss bei kalten Temperaturen vor der Fahrt auf den Nennluftdruck erhöht und bei hohen Umgebungstemperaturen gesenkt werden! Eine Erhöhung durch die Walkarbeit des Reifens wird nicht weiter berücksichtigt und ist normal. Ein sehr gutes und verlässliches Messgerät ist der Präzisions-Reifendruckprüfer der Fa. Flaig RM/4S-A (ca. 40€) mit +/- 1% Fehler über die Skala von 0 bis 4 bar und mit nachstellbarem Nullpunkt.
Auswuchten Reifen, die schlecht gewuchtet sind, fahren sich ungleichmäßig ab, neigen zu Sägezähnen, verschleißen die Dämpfer und „stören“ am Lenkrad. Bei Geländereifen fliegen auch gerne mal Profilstücke weg, Auswuchtmassen gehen verloren oder die Räder bekommen im Laufe der km erneut Unwuchten. Damit ist früher oder später der Gang zum Reifenhändler sicher. Seit 2000 haben wir auf das konventionelle Auswuchten komplett verzichtet und benutzen ausschließlich das Auswuchtgranulat Equal von Rema-TipTop. Für den 285er Goodrich wird pro Rad eine Tüte D mit 170g Granulat benötigt, die bei der Montage in den Reifen gelegt wird. Das Granulat verteilt sich nach jedem Losfahren neu und wuchtet damit das Rad ständig neu aus. Selbstverständlich ist das Granulat auch mit den neuen Reifendruckkontroll-Systemen (RDK) kompatibel. Das Granulat wird für unter 10€ angeboten.
Rema TipTop Auswuchtgranulat D 170g
Sägezahn –Spurfehler feststellen durch Handauflegen Dieser Tipp stammt aus dem Handbuch – als Beispiel (Seite 49). 1. Aufstellungen der Profilkanten des Reifens (Sägezahn) sind dann zu spüren, wenn Sie mit der Hand zum Fahrzeug hin über den Reifen streichen: Anzeichen für zu viel Nachspur. 2. Aufstellungen der Profilkanten des Reifens (Sägezahn) sind dann zu spüren, wenn Sie mit der Hand vom Fahrzeug weg über den Reifen streichen: Anzeichen für zu viel Vorspur. Meine sägezahnbehafteten Räder habe ich auf der Hinterachse montiert. Der Lärm war geringfügig geringer, die Sägezähne haben sich nicht, wie erhofft, egalisiert. Sind sind erhalten geblieben, gefühlt haben sich einige auch verstärkt. Abhilfe: Habe 2 neue Reifen gekauft…..
An unserem Sprinter 4×4 mit Goodrich A/T KO2 285/75R16 haben wir nach vielen Versuchen eine Vor-/Nachspur von 0°/0° eingestellt. Erst hiermit sind auch nach über 10.000km keinerlei Sägezähne oder sonstige Abriebfehler feststellbar. Der Luftdruck von 2,9bar bei einer Achslast von 2000kg führt auch zu völlig gleichmässigem Abrieb über die gesamte Reifenbreite.
Die Michelin Reifenhandbücher Mir ist völlig unklar, warum dieses Grundlagenbuch so gut versteckt wird. Den hier aufgeführten Link habe ich nach vielen Mails und Telefonaten von Michelin in Karlsruhe zugeschickt bekommen. Es sind unzählige hilfreiche auch bebilderte Tipps enthalten und natürlich die Luftdruck- und Tragfähigkeitstabellen aller Michelin, Kleber und Goodrich Reifen. Das Buch ist ein Muss für den Fernreisenden, der keine Reifen-Überraschungen erleben möchte.
Im Michelin Geländereifen-Handbuch sind auch die Luftdruckdaten für den Sandreifen XS aufgeführt.
Auch auf Reisen soll es vorkommen, dass die Windschutzscheibe nicht mehr vor Wind schützt, sondern zersplittert auch Regen oder Sandsturm freie Bahn lässt.
Bis Ende der 90er Jahre gab es das Produkt „Ersatzwindschutzscheibe“ im Handel, verschwand dann aber aus den Sortimenten. Diese Ersatzwindschutzscheibe bestand aus einem Stück 0,12mm dünner, glasklarer PVC-Folie mit am äusseren Rand aufgeklebtem Klebeband.
Dieser Folie wurde angedichtet, auch einige Male einen Scheibenwischer zu vertragen – vielleicht…
Ersatzweise kann man sich folgendes (besseres) Produkt als Meterware im Internet bestellen: Klarsicht Fensterfolie 0,2mm, z.B. in der Breite 135cm, Länge z.B. 2,5m. Damit hat man genug Folie, um auch die Windschutzscheibe eines Sprinters vollständig abzudecken. Dazu wird noch ein Klebeband benötigt, dass sich mit PVC verträgt. Die Klebschicht normaler Bänder nimmt den Weichmacher aus dem PVC und wird bald schmierig und verliert die Klebkraft.
Zur temporären Rettung zesplitterter, üblicher Wohnmobil-Kunststofffenster hilft eine kleine (2 – 3m) Rolle selbstklebender Klarsichtfolie, z.B. in 63cm Breite.
Wie bewahrt man diese unhandlichen Folien zerstörungssicher im Fahrzeug auf? Ganz einfach! Man besorge sich ein 40mm PVC-Abwasserrohr und säge es in den entsprechenden Längen zu. Die Folien kann man gefühlvoll enger wickeln, bis sie in die Rohre passen. Fertig.
Klebefolie und Klarsichtfolie (mit Trennpapier) in der „Reise-Verpackung“
Bei der Arbeit. iPad, Tastatur, Iridium Satelliten-Telefon und Wlan-Adapter. Grönland 2013
Letzte Überarbeitung: 13.3.2021
Das iPad ist ein perfekter Reisebegleiter, den man nicht mehr missen möchte. Knapp über 600g leicht, sofort betriebsbereit, sehr kompakt, mit langer Laufzeit und einfach zu bedienen, ist es dem Laptop prinzipiell überlegen. Welche Aufgaben übernommen werden können und auf welche Eigenarten geachtet werden soll, möchte ich hier kurz erläutern.
1. Netze für die Datenübertragung
Fast in jedem Land gibt es Mobilfunknetze unterschiedlichster Geschwindigkeit. Eines haben alle gemeinsam – die Kosten. Vergleicht man die in Deutschland übliche 30€-Flatrate mit z.B. 25 GB Datenvolumen/Monat mit den aussereuropäischen, z.B. von der Telekom berechneten Kosten, wird man den Schalter „Datenroaming“ schnellstmöglich auf „aus“ schieben!
EU-Roaming incl. Schweiz entsprechend der Verträge in Deutschland. 0,79 €/50kB —> 15.800€ / 1GB Südamerika, Nepal, Tibet usw. 1,00 €/50kB —> 20.000€ / 1GB ca. Iridium Satellitentelefon.
Ausserhalb des Europa-Roamingbereichs verwenden wir den TP-Link M7350. Das ist ein sehr kleiner mobiler Wlan-Router mit integriertem Akku. Vor Ort besorgt man sich eine Prepaid-Karte des Anbieters mit der besten Netzabdeckung und natürlich dem grössten Datenvolumen bezogen auf den Preis. In der Regel wird man vor Ort recht gut beraten. Die Registrierung müssen die Händler auf ihren eigenen Smartphones übernehmen, da der Router keine Tastatur und kein Display aufweist! Der Router erzeugt ein Wlan-Netz in das man sich dann mit mehreren mobilen Geräten einwählen kann – bis das Datenvolumen verbraucht ist. Der Vorteil des Routers ist seine Unabhängigkeit vom Reiseland und von den hohen Kosten des Roaming.
Sehr verbreitet und auch in Entwicklungs- und Schwellenländern gut verfügbar, sind die drahtlosen Wlan Netze, Wi-Fi genannt. Haben Sie das iPad (oder jeden anderen PC) über Wi-Fi mit dem Internet verbunden, können Sie wie gewohnt Mails abrufen und versenden, Daten synchronisieren, sich mit Ihrem Heim- oder Firmennetzwerk verbinden usw. Leider sagt die Anzeige, wie stark das Wi-Fi Signal ist, nichts über die Internet-Geschwindkeit aus. Sehr häufig liegt diese in der Größenordnung unserer alten ISDN-Verbindungen, also eher bei 60kb/s als bei 16.000…. Dazu sind in einigen Netzen und teilweise im ganzen Land bestimmte Dienste und Seiten nicht verfügbar. Z.B. VPN (in Marokko verboten!) oder Google-Seiten, allgemein alle Blog-Plattformen (wie in Tibet) gesperrt. Darüber sind kaum genaue Auskünfte zu erhalten. Wi-Fi findet man nur noch selten unverschlüsselt, also mit offenem, freiem Zugang. In vielen Cafes, Restaurants und Hotels bekommt man als Gast kostenlos das Passwort in der Rezeption oder vom Kellner mitgeteilt. Lassen Sie sich das PWD auf einen Zettel notieren und fragen Sie genau nach Groß- und Kleinschreibung. Da die Personen eher keinen eigenen PC haben oder nicht schreiben können, ist ihnen dieser feine Unterschied nicht so geläufig. Sollte ein Hotel für den Zugang eine Gebühr verlangen, was sehr ungewöhnlich ist, sollte man verhandeln oder das Hotel wechseln. Besser ist natürlich, das vor der Buchung geklärt zu haben. Spätestens im Zimmer merkt man dann, dass das Hotel wohl Wi-Fi kostenlos bietet, es aber in dem verfügbaren Zimmer keinen Empfang gibt. Auch das ist vor der Buchung zu klären. Eine für Europäer etwas ungewohnte Eigenschaft bieten die Netze in diesen Ländern auch noch – Strom weg, Internet weg. So gibt es nicht nur in Nepal Elektrizität nur zu bestimmten Zeiten – nach Stundenplan. Dann wird vielleicht der Generator gestartet oder auch nicht. Jedenfalls gibt es keinen Verlass auf Verfügbarkeit. Daher sollten Sie darauf achten, dass Sie nur Apps (Programme) nutzen, die auch das „Offline“-Arbeiten ermöglichen und nur für die endgültige Übertragung den Internetzugang benötigen. Ein Back-Up z.B. der eigenen Fotos über iCloud, Dropbox usw. ist nicht nur problematisch, sondern bringt das einfache Hotelnetz u.U für Stunden zum Erliegen, worüber sich andere Gäste sicher enorm freuen. In einzelnen Hotels gibt es kein Wi-Fi aber in jedem Zimmer eine Ethernet (RJ45) Steckdose. Das hilft beim iPad leider nichts, da es keinen Ethernet-iPad Adapter gibt (der Ethernet-USB-Adapter funktioniert nicht am iPad!). Man benötigt einen Wlan Accesspoint, der das Signal aus dem „Draht“ in ein „drahtloses“ Wi-Fi umsetzt.
2. iPad als Image-Tank
Fotografieren Sie auf Ihren Speicherkarten und sichern Sie die Bilder abends auf dem iPad. Dann haben Sie eine gute Datensicherheit, zwei räumlich getrennte Aufbewahrungsorte und können außerdem die auf dem iPad liegenden Fotos für Mails, Blogs usw. einfach und problemlos verwenden oder als Diashow ansehen oder bearbeiten. Dazu benötigen Sie das Apple Camera Connection Kit für ca. 30€. Damit können Sie Ihre Kamera direkt mit dem iPad verbinden und die Fotos überspielen. Auf dem iPad können Sie wählen, ob Sie alle oder nur markierte überspielt haben wollen. Bereits von der Kamera überspielte werden erkannt und können übersprungen werden. Das Kit besteht aus 2 Adaptern. Mit dem zweiten können Sie Bilder und Videos von einer SD-Speicherkarte direkt auslesen. Video-Dateien werden ebenfalls überspielt, allerdings werden einige Formate nicht berücksichtigt, z.B. AVCHD-Videos im Private-Ordner. (Auf einem iPad können nur Daten gespeichert werden, die auch vom iPad verarbeitet werden können). Dagegen lassen sich MP4-Video-Dateien (Motion-Jpeg) importieren und ansehen. Full-HD Videos in MP4 zeichnet z.B. die Leica D-Lux 6 auf, die auch auf dem iPad mit iMovie verarbeitet werden können. Um den Speicherplatz auf dem iPad planen zu können, muss man sich bereits zu Hause entscheiden, ob vorhandene Videos oder Musik für die Reise vorübergehend gelöscht werden können. Beim einem gut genutzten 64GB-iPad stehen so ungefähr 50GB für Bilddaten zur Verfügung, bei den inzwischen bis auf 512GB erweiterten Speichern entsprechend mehr. Es ist nicht möglich, Daten vom iPad in einen externen Speicher ohne PC zu kopieren! Das geht offiziell nur über iTunes an Ihrem PC oder Mac zu Hause oder – nur für einzelne Bilder sinnvoll – wenn Sie diese als Email-Anhang versenden! Damit ist auch erklärbar, warum ein Ethernet-USB-Adapter am iPad nicht funktioniert! Ausnahme: Der Mini-Accesspoint mit Akkubetrieb für den mobilen Einsatz nennt sich iUSB-Port. An die dortige USB-Buchse können alle üblichen Speicher angeschlossen werden. Er ist kaum größer als eine Streichholzschachtel und für ca. 120€ zu kaufen. Damit können z.B. Fotos vom iPad über USB exportiert werden. Eine passende (und notwendige) Übertragungssoftware für das iPad ist „GoodReader“. Das kostenlose Mac-Programm iExplorer (entsprechende gibt es auch für Windows) ermöglicht das Kopieren der Bilder und anderer Daten aus dem – über USB an den PC angeschlossen – iPad auf den Desktop. Besteht also Bedarf an den Daten während der Reise, muss man das entsprechende Programm auf dem Rechner vor Ort installieren, wofür Sie in der Regel Administrator-Rechte benötigen. Entweder das Programm vor Ort downloaden oder zu Hause auf einen USB-Stick laden.
3. iPad zum Bloggen
Immer mehr Fernreisende stellen Ihre Erlebnisse, Infos und einige Fotos in einen Blog und ersparen sich damit u.a. die Postkarten… Dazu muss man sich zunächst bei einem Blog-Dienst wie Blogger, WordPress, TumbIr, um nur einige zu nennen, anmelden bzw. registrieren und einen leeren Blog aus den verfügbaren Vorlagen erstellen oder auch gestalten. Dann kann man üblicherweise in irgendeinem InternetCafe an seinem Reiseblog arbeiten, also Texte verfassen, Fotos einfügen usw. Wesentlich bequemer geht es natürlich, wenn „offline“ gearbeitet werden kann. Dann benötigt man kein InternetCafe mit Wi-Fi, sondern kann in Ruhe im Zelt, im Reisemobil, im Hotelzimmer oder auf der Parkbank arbeiten und den fertigen Entwurf, sobald Wi-Fi verfügbar ist, hochladen. Dazu gab es fürs iPad „Blogsy“ im App-Store, das leider nicht mehr verfügbar ist. Wir benutzen WordPress über den Browser oder (übersichtlicher aber Funktionsumfang eingeschränkt) über die iOS-App. Da Sie die Fotos aus der Kamera sowieso als Back-up auf dem iPad ablegen, stehen diese fürs Bloggen ebenfalls offline zur Verfügung! Heißer Tipp: Erstellen Sie Testblogs bereits einige Zeit vor Ihrer Reise! Trotz Einführungsvideo bleiben noch genug Erfahrungen, die Sie mit dem Bloggen machen werden und machen müssen. Eine separate Bluetooth-Tastatur ist zum Bloggen s e h r empfehlenswert! Besonders kompakt aber nicht besonders leicht ( ca. 200g) ist die faltbare GeneralKeys BT-Falt-Tastatur, die sogar ein Touchpad bietet. Die leichteste, die auch über 12 Funktionstasten verfügt, ist von Kensington und wird mit einer iPad- Buchhülle geliefert. Die über Micro-USB aufladbare Tastatur wiegt ca. 100g und kann entnommen werden. Inzwischen findet man eine Vielzahl mobiler Tastaturen, die alle nicht die Welt kosten. Ausserhalb von Wlan und Mobilfunk gibt es weltweit nur die Möglichkeit ein Iridium-Satellitentelefon über einen Iridium-Accespoint mit dem iPad zu verbinden. Damit empfiehlt es sich nicht unbedingt Fotos zu verschicken, aber Texte zu übermitteln ist problemlos und zuverlässig möglich. Wer mehr Informationen zu diesem Thema möchte, darf sich gerne an satfon.de wenden, die diese Geräte auch vermieten.
4. Energie-Management
Mit dem iPad kann man etwa 10 Stunden entspannt arbeiten, dann muss der Akku geladen werden. Vermutlich haben Sie noch die Kamera mit einem Akku, ein Smartphone und ggfs. noch ein GPS-Gerät, einen Steripen zur Wasserenkeimung oder eine GPS-Uhr, ein E-Book-Reader oder, oder, oder. Reisen Sie zu Zweit, kommt vielleicht noch eine zweite Kamera hinzu. Auf jeden Fall bleibt nichts anderes übrig, als sich intensiv und regelmäßig um den Stromverbrauch und die Lademöglichkeiten zu kümmern! Um die angesprochenen Geräte bzw. deren Akkus laden zu können, benötigen Sie jeweils ca. 3 bis 4 Stunden zuverlässige Stromversorgung, die bei nächtlicher Stromabschaltung nicht so einfach zu realisieren ist! Sehr universell sind Ladegeräte, die durch USB versorgt werden und die nahezu alle Kamera-Akkus und auch AA- oder AAA-Akkus laden können. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, einige wiegen weniger als 100g! Dann können Sie das iPad-USB-Netzteil bis 2A Ladestrom verwenden, ein min. 25W-Solar-Faltmodul und für die 12V-Steckdose im Taxi, im Mietwagen oder eigenem Fahrzeug einen USB-Ladestecker. Empfehlenswert ist es auch, einen Li-Ion-Akku mit wenigstens 25Wh (45Wh für das iPad Pro) mitzunehmen, der im Notfall alle Geräte (iPad Pro einmal, iPhone zwei bis dreimal, ein Paar AA-Akkus vom GPS zweimal) über USB wieder aufladen kann. Die iPads haben eine mittlere Akku-Kapazität zwischen 28 und 41Ah und laufen damit rund 10 Stunden – also ist der Stromverbrauch fast doppelt so hoch! Die Vorteile der neueren iPads auf Reisen sind nicht erkennbar, das iPad ab iPad2 scheint das passende Reise-iPad zu sein. Alternativ steht jetzt auch das iPad-Mini zur Verfügung, dass mit einem 16,7Wh Akku deutliche Energie-Vorteile und mit dem schmäleren schwarzen Rand auch mehr nutzbare Displayfläche im Verhältnis zur Größe bietet. Dazu wiegt es weniger als die Hälfte bei iPad2-Auflösung. Die grösseren 12″ iPads sind auf Reisen eher zu sperrig, damit wird die Lücke zum Laptop sehr klein.
Als Standard Weltreiseadapter hat sich ein Euro-3-fach Stecker bewährt, der mit seinen beiden dickeren (Schuko)-Stiften in viele Steckdosen passt und auch in den üblichen Weltreiseadaptern besseren Kontakt bietet. In diesen Stecker können dann bis zu 3 Ladenetzteile mit dem flachen 2-poligen-Eurostecker eingesteckt werden. Da die üblichen Rreiseadapter in Tibet und Nepal versagt haben, die passenden 3-poligen Adapter mit 10A und 15A besorgen. Diese unterschieden sich vor allem durch den unterschiedlichen Stiftdurchmesser.
5. Navigation mit dem iPad
Eine Bemerkung vorab – nur iPads mit integriertem Mobilfunk-Modul (Wifi + Cellular) sind mit einem GPS/Glonass/Galileo-Empfänger ausgestattet! Eine SIM-Karte muss für die Navigation aber nicht eingelegt sein, es ist auch kein Mobilfunkvertrag erforderlich!
Es gibt eine Vielzahl von Karten-Apps für iPads und iPhone. Fast alle haben den großen Nachteil, dass die Karten nur bei bestehender Mobilfunk oder Wi-Fi-Verbindung zur Verfügung stehen. Das iPad kommt einer normalen Karte durch seine Größe, Handhabung, Kompassfunktion am nächsten und lässt sich noch gut im Rucksack mitnehmen. Die Kartenbasis sind meistens OpenStreetMap Karten, wobei die optische Anmutung gewählt werden kann. Aber – MyTracks lädt von einem speziellen Server als Bitmap/Rasterkarten aufbereitete OSM Karten herunter. Diese sind sehr groß und nie absolut aktuell! MyTracks HD für iPad und iPhone ist zwar zur Routenplanung nicht gedacht, zeichnet aber den Track in wählbaren Abständen auf und speichert ihn in einer Trackliste übersichtlich ab. Dort kann er bearbeitet werden und per Mail als .gpx -Datei verschickt werden. Die Trackdaten sind kompatibel mit Garmin-Karten und können mit Basemap importiert werden. Das wichtigste Feature sind jedoch die Offline-Karten. Diese wählt man zu Hause oder im Hotel… (schnelles Wi-Fi sehr empfohlen!) aus und lädt sich die ausgewählten, abzudeckenden Flächen (Kacheln) als Bitmap-Dateien herunter. Man kann den Maßstab in mehreren Stufen wählen – aber die Datenmenge und die Ladezeit bei „Straßenansicht“ ist sehr groß – so groß, dass sich das Laden eines kompletten Landes ausschließt!
PocketEarth ist zwar ebenfalls kostenpflichtig (März 2021 6,99€), aber die beste mir bekannte Anwendung, die die OSM-Karten direkt als Vektordateien herunterlädt! Damit ist es schnell und einfach möglich auch ganze Länder oder auch Kontinente für die Offline-Arbeit herunterzuladen! Deutschland z.B. benötigt lediglich 2,3GB und Argentinien 1,3GB Datenvolumen – dabei ist jeder Strassenname enthalten! Empfehlung: Einige Zeit vor der Abreise probieren, auswählen und laden, testen. PocketEarth bietet einen sehr schnellen Displayaufbau bis hin zu Straßenbezeichnungen bei äußerst geringem Speicherbedarf! Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten, die einfache Routingmöglichkeit (hierfür ist eine Internetverbindung notwendig), Im- und Export von garminkompatiblen GPX-Dateien mit Tracks und Wegpunkten, die intuitive Bedienung lassen kaum Wünschen offen. Selektives Suchen, z.B. nach Campingplätzen oder nach Geldautomaten, Tankstellen ist blitzschnell offline erledigt! Die Karte ist umstellbar auf Standard, Schifffahrt, Wandern, Radfahren, es können Wikipedia-Daten (Symbole auf der Karte vorhanden) aktiviert und natürlich das Welt-Höhenlinienmodell eingefügt werden. Seit Jahren meine absolute #1 !
Die Laufzeit von iPad und iPhone ist bei aktivierter Pocket Earth Trackaufzeichnung etwas geringer als gewohnt und natürlich auch abhängig von der gewählten Tracking-Auflösung. Die GPS-Genauigkeit liess bei unseren Reisen, weder bei iPhone4S, beim iPhone6, beim iPhone 12 Pro noch beim iPad2 bis iPad Pro zu wünschen übrig! 8 bis 12 Stunden durchgängige Trackaufzeichnung waren die üblichen Laufleistungen. Die neueren Geräte bieten die längere Standzeit! … und die Papierkarte mit Kompass bleiben auf jeder Tour ein Muss!
6. Als E-Book Lesegerät.
Man muss zugeben, dass ein nur 120g wiegender Kindle als Lesegerät seine unbestreitbaren Vorteile hat – und Nachteile! Für den Kindle benötigt man eine externe Lichtquelle, der Bildschirm ist sehr klein, die Darstellung nur in schwarz-weiß, dafür hält der Akku über Wochen. Fällt das Lesegerät beim nächtlichen Schmökern auf die Nase, hat der Kindle eindeutig die Nase vorn. Bedient man sich auf Reisen textlicher Trivialliteratur – super. Schon bei Reiseführern mit Karten und Fotos sind die Vorteile des iPad mit der farbigen, großen Darstellung nicht zu übersehen. Findet man im Internet eine gesuchte Bedienungsanleitung – z.B. für die Kamera – lädt man diese und öffnet sie dann im iPad Standardprogramm „iBooks“ oder mit einem PDF-Reader. Auch die Formatvielfalt und das einfache Speichern von .epub, .pdf, .doc und anderen gängigen Dateiformaten auf dem iPad sind von sehr großem Vorteil, ist man doch auf die Amazonseiten und -Programme sowie die etwas langwierige Downloadprozedur nicht angewiesen. Viele Bücher (und auch Noten) stehen im Internet als kostenlose .epub oder .pdf Dateien zum Download zur Verfügung oder können kostenpflichtig erworben werden. Darüberhinaus gibt es auch eine Reihe von Programmen, die Dateiformate umwandeln und iPad-gerecht aufbereiten.
7. Nicht so toll…
Wer es gewohnt ist am Mac oder PC mit Dateien zu arbeiten, wird bald feststellen, dass das mit iPad und natürlich auch iPhone nicht annähernd so einfach und bequem vonstatten geht. Es gibt kaum eine durchschaubare Ordnerstruktur, Dateien werden meist innerhalb der Apps abgelegt und sind nicht direkt zugänglich. Das Im- und Exportieren von Daten unterliegt vielen Einschränkungen oder setzt einen Desktoprechner oder die iCloud voraus… Die Einführung der „Dateien“ hat eine gewisse Verbesserung gebracht – die Dateistruktur am Desktoprechner ist und bleibt angenehmer.
Mit diesen Tabellen und Hinweisen können Sie den Leistungsbedarf Ihrer Geräte abschätzen und das richtige Solarmodul sowie den passenden Akkupack wählen. Bedenken Sie bitte, dass die Solarleistung sehr stark abhängig vom Breitengrad, von der Umgebungstemperatur und der Bewölkung ist!
Die Randbedingungen
Alle Verbrauchsangaben in den Tabellen beruhen auf Mittelwerten normaler Benutzung in Mitteleuropa nach den Daten unserer 5,4 kW CIGS-Referenzanlage südlich von Stuttgart.
Vorausgesetzt werden wolkenfreier Himmel ohne Schattenwurf, Ausrichtung der Module nach Süden und ca. 25 bis 30° schräg aufgestellt. Flach liegend oder senkrecht hängend leisten die Module ca. 20 bis 30% weniger. Der mögliche Ertrag geht bei zunehmender Bewölkung bis auf fast „Null“ zurück. CIGS-Zellen verhalten sich bei diffusem Licht günstiger als Silizium-Zellen, die dafür bei voller Einstrahlung wieder etwas mehr Leistung abgeben.
Die individuelle Nutzung
Bei elektronischen Geräten sind wie auch bei Kühlgeräten Abweichungen von +/- 30% einzukalkulieren, die von der individuellen Nutzung abhängen: Nur Standby, Emails abrufen = lange Laufzeit. Videos abspielen, Streamen, WiFi, Bluetooth, laut Musik hören = kürzere Laufzeit. Eine Kühlbox, die nur wenige Mal am Tag geöffnet wird, benötigt wesentlich weniger Energie, als ein Kühlschrank, aus dem ständig kalte Getränke entnommen und warme eingestellt werden. Wir sind bei den angenommenen Werten von Ta = 30°C und Ti = 10°C ausgegangen. Suchen Sie aus der untenstehenden Tabelle zuerst ein Gerät aus, das dem von Ihnen auf der Reise mitgenommenen entspricht:
Solarertrag Faltmodule
Beispiel Laptop
Ausgerüstet mit einem 60Wh Li-Ion-Akku kann man den Laptop ca. 5h betreiben, ist man aber 10h mit der Arbeit am Laptop beschäftigt, beträgt der Energiebedarf 120Wh am Tag. Zum Aufladen sind also etwa 145 Wh Tages-Solar-Ertrag notwendig. Entsprechend der untenstehenden Tabelle benötigen Sie zwischen April und September ein Faltmodul mit mindestens 25 Watt Nennleistung, soll das System auch im Februar und im Oktober funktionieren, ist ein Modul mit 62 Watt Nennleistung erforderlich. Geht man von realistischeren Wetterbedingungen aus, ist das 62 Watt Modul die beste Wahl und dazu noch mit einiger Reserve. Plant man aber mit ein, dass das Modul nicht den ganzen Tag über streng ausgerichtet getragen werden soll oder kann und das Wetter Bewölkung erwarten lässt, muss man ein zusätzliches Reserve Modul mitnehmen – oder weniger arbeiten.
Beispiel iPad
Sie möchten Ihr iPad mitnehmen. Der integrierte Li-Ion-Akku hat je nach Modell eine Kapazität von 25 bis 42 Wh und reicht bei normaler Benutzung ca. 10 Stunden. Wenn Sie das iPad Pro 12,9″ an einem Sonnentag aufladen möchten, benötigen Sie ca. 40Wh (iPad Pro 12,9″: 50Wh) Tages-Ertrag, da der Wirkungsgrad von Akku und Ladeelektronik nicht 100% ist, sondern nur 85 bis 90%. 10 bis 15% der solar-erzeugten elektrischen Energie werden nutzlos in Wärme umgewandelt. Entsprechend der untenstehenden Tabelle benötigen Sie zwischen April und September ein Faltmodul mit mindestens 6 Watt Nennleistung, soll das System auch im Februar und im Oktober funktionieren, ist ein Modul mit 12 Watt Nennleistung erforderlich. Geht man von realistischeren Wetterbedingungen aus und möchte etwas Reserve haben, ist das 12 Watt Modul eine gute Wahl. Plant man aber mit ein, dass das Modul nicht den ganzen Tag über streng ausgerichtet getragen werden soll oder kann und das Wetter Bewölkung erwarten lässt, muss man das nächst größere 25 Watt Modul einsetzen. Hinweis: Für das iPad Pro 11″ ist etwa die doppelte Solarleistung oder die doppelte Ladezeit gegenüber dem iPad 4 von 2015 erforderlich.
Allgemeines
Es lässt sich sehr leicht erkennen, dass die kleinen, postkartengroßen Module in der Praxis gerade zum Nachladen oder Auffrischen von Mobiltelefonen und Kleinakkus geeignet sind. Auf der anderen Seite ist auch klar ersichtlich, dass Absorber-Kühlgeräte und Thermoelektrische (Peltier-) Kühlboxen und Ventilatoren nicht für die Nutzung in Verbindung mit mobilen Solarmodulen gedacht sind!
USB-Ladekabel und -Adapter
Eine Besonderheit stellt das Laden von elektronischen Geräten über eine USB Steckdose am PC oder an einem Adapter dar. Diese Adapter und Netzladestecker haben z.B. Beschriftungen wie:
iPad: 5V / 2,1A iPhone: 5V / 1 A 12V Zig.Anz.: 5V / 900mA PC USB-Buchse: 5V / 500mA
Das bedeutet keinesfalls, dass ein iPad-Netzlader ein iPhone schneller auflädt! Die Angabe bezieht sich ausschließlich auf den max. möglichen Strom, der vom angeschlossenen Gerät abgerufen werden kann! Daher kann man prinzipiell jedes über USB zu ladende Gerät an jeden Adapter anschließen – ggfs. mit unterschiedlichen Ladezeiten. Einzelne Geräte, z.B. iPads erfordern jedoch einen Mindest-Startstrom, der von den 500mA USB-Adaptern meist nicht geleistet werden kann. Bei der USB-Nenn-Spannung von 5V nimmt das gleiche 500mA-Gerät an allen 4 Beispieladaptern den gleichen Strom auf und nur das für 2,1A ausgelegte Gerät (iPad) ist in der Lage aus dem entsprechenden 2,1A Adapter auch diesen Strom zu ziehen. Dazu sind aber besondere techn. Voraussetzungen im angeschlossenen Gerät erforderlich, die die Möglichkeiten der jeweiligen Adapter erkennen und danach den max. Ladestrom erst ermöglichen. Ein iPad mit 50% geladenem Akku nimmt an einem normalen 5V-USB-Anschluss, z.B. an dem 10W Solar-Gorilla 220mA auf, am 25W-Faltmodul 690mA und am Original-Netzlade-Adapter 710mA. Misst man jetzt die anstehende Ladespannung, so liegt diese beim Solar-Gorilla bei 4,8V, beim 25W-Faltmodul bei 5,9V und beim iPad Original-Netzlade-Adapter bei 6,1V. Letzterer wird z.B. durch das iPad erkannt und eine wesentlich höhere Ladespannung „eingestellt“, welche den deutlich höheren Ladestrom ermöglicht. Steckt man stattdessen ein iPhone in den gleichen Adapter, wird ein geringerer Ladestrom bei niedrigerer Spannung „eingestellt“. Ein ähnliches Verhalten zeigen die USB-Buchsen an PCs oder Macs. Je nach Kombination werden hier Ladeströme von 500mA bis 2000mA und mehr erreicht. Entsprechend verlängern sich die Ladezeiten an den unterschiedlichen USB-Spannungsquellen.
Von einer manipulierten Ladeeinrichtung, die manuell statt 5V auf 6V eingestellt wird, um eine schnellere Ladung zu erreichen, muss dringend abgeraten werden, da hiermit die softwareseitigen, sensorgestützten Kontrolleinrichtung im Gerät umgangen werden und Gerät und Akku Schaden nehmen können.
Akkupacks
Darunter versteht man über USB oder durch Solarmodule aufladbare Speicherbatterien, die an den entsprechenden USB-Ausgängen diese Energie bei Bedarf, z.B. zum Aufladen der Geräteakkus oder zum direkten Betreiben von Geräten zur Verfügung stellen. Diese modernen Akkupacks haben ausschließlich integrierte Li-Ion Akkus unterschiedlicher Technologie verbaut. Zur Auswahl ist es entscheidend, die Speicherkapazität in Wh und die Masse in Gramm zu wissen und mit dem Bedarf – siehe obere Tabelle – abzustimmen. Die neuesten, mobilen Akkupacks haben eine spezifische Kapazität von nur noch 5,4g/Wh und können bequem auch auf längeren Trekkingtouren mitgeführt werden.
Brennstoffzellen
Seit 2010 werden mobile Brennstoffzellen angekündigt, die mit einer Masse von ca. 250g kontinuierlich 2,5 bis 4 W an USB bereitstellen können. Als Energievorrat werden kleine, runde Pads benutzt, die jeweils 30g Masse aufweisen und 4Wh ( 7,5g/Wh bei ca. 3€ je Pad!) erzeugen können. Die Geräte sollen 2013 lieferbar sein, jedoch hat die Weiterentwicklung der Akkupacks die Leistung der Mini-Brennstoffzellen bezogen auf Volumen, Gewicht und Preis überholt. Dazu kommt ein weitgehendes Transportverbot in Flugzeugen. Unabhängig von dieser Betrachtung gibt es seit Jahren größere, tragbare Geräte mit 20W bis 40W Dauerleistung, die mit Methanol betrieben werden (Efoy) und für den Einsatz in Wohnmobilen o.ä. konzipiert sind.
Thermoelektische Generatoren
Diese bieten sich an, bequem Wärme oder Abwärme in elektrische Energie umzuwandeln. Leider haben diese Zellen bei verträglichen Temperaturdifferenzen, wie sie mit Konvektionskühlung möglich ist, einen Wirkungsgrad von ca. 10%. Das bedeutet, dass rund 90% der zugeführten Wärme wirkungslos (es sei denn man heizt sein Zelt…) in die Umgebung abgeführt werden muss. Beispiele sind z.B. Kochtöpfe oder Petroleum-/Gaslaternen mit aussen angebrachten Thermozellen. Die Idee dahinter: Während des Kochens kann mit der Abwärme vom Topf elektrische Energie erzeugt werden. Nur ist das in der Realität so wenig, dass man mehr oder weniger sinnfrei den Kochtopf über längere Zeit befeuern muss, um wenigstens das Handy aufladen zu können. Das darf man als technischen Gimmick betrachten. Etwas günstiger sieht es aus, wenn man z.B. beim Paddeln die zu kühlende Seite im Wasser halten könnte und die heiße Seite mit einer Flamme bedient. Damit wären dann Wirkungsgrade von über 15% erreichbar. Aber auch dann – 85% verpuffen wirkungslos in die Umgebung.
Viel Sonne wünscht euch
Bernd Woick
Anmerkungen und Korrekturen bitte mailen an: imt@berndwoick.de
Eine Kurzanleitung in Bildern.
So sieht das Steuergerät mit abgezogenem Steckergehäuse (8-polig) und Stecker (5-polig) nach 40.000 km aus. Nässe und Ablagerungen auf den Kabeln, starke Korrosion.
Die Lage des Steuergeräts unter dem Fahrzeugboden, hinter der vorderen rechten Radlaufverkleidung.
Man kann die beiden überstehenden Befestigungsbolzen M6 gut erkennen.
Darauf wird jeweils eine Langmutter M6 x 20/25 (vorzugsweise Edelstahl) geschraubt.
Eine Abdeckung 150 x 65 x 25mm aus Kunststoff (kann auch ein Stück Kabelkanal sein) wird darüber gestülpt und mit 2 Senkschrauben M6 fixiert.
Fertig.
Ob’s hilft? Noch keine Erfahrung aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Lithium-Batterien
Sie sind in aller Munde, diese Lithiumbatterien (bzw. -akkus oder genauer -akkumulatorenbatterien…) und werden rundherum empfohlen, da sie leichter als AGM-Batterien sind, bzw. eine höhere Kapazität aufweisen.
Der Elektrolyt ist unbrennbar und Kobalt wird nicht benötigt – somit sind die bekanntesten Nachteile der Lithium-Batterie ausgeräumt.
Für den Einsatz in Fernreisefahrzeugen, die also den „ADAC-Serviceraum“ hinter sich lassen wollen, gelten weitere Kriterien, die die Lithium-Akkus nicht erfüllen können.
Redundanz
Es ist sinnvoll, dass alle im Fahrzeug verbauten Akkus – also Starter- und Wohnraumbatterien – von gleicher Technik und möglichst identischer und genormter Grösse sind.
Das erlaubt den beliebigen Austausch untereinander, falls eine defekt ist oder auch nur schwächelt. Auch sind Batterien auf Bleibasis weltweit verfügbar und im Notfall kann auch auf eine gebrauchte xy-Batterie vor Ort zurückgegriffen werden.
Beim Austausch von gleichartigen Batterien muss nicht auf die Einstellungen der Laderegler geachtet werden – wenn diese überhaupt einstellbar sind.
Selbststarthilfe
Hat man gleiche Batterietypen verbaut, lässt sich eine primitive aber wirkungsvolle Selbststarthilfe realisieren: Ein z.B. 25qmm Verbindungskabel von der Wohnraumbatterie (oder dem Batterieblock aus mehreren parallelgeschalteten Batterien) zur Starterbatterie mit zwischengeschaltetem „Nato-Knochen“. Springt also der Motor nicht mehr an, werden alle Batterien mit dem Natoknochen zusammengeschaltet. Der Ausgleichsstrom ist vertretbar, sicherheitsbewusste Gemüter werden noch eine Sicherung (z.B. 100A) einsetzen. Nach einigen Minuten warten, kann der Motor gestartet werden.
Ist ein Lade-Booster montiert, muss die Batterieverbindung vor dem Startversuch wieder geöffnet werden, da der Booster noch kurzgeschlossen ist!!
Ebenso kann man mit dem Generator/Lichtmaschine auch die Wohnraumbatterien wieder laden, falls z.B. der Booster spinnt o.Ä.
In Verbindung mit Lithium-Batterien würde ich diese Technik, schon wegen der unterschiedlichen Spannungslage und Ladekennlinien sowie der vergleichsweise empfindlichen Batteriemanagement-Systeme der einzelnen Zellen nicht verwenden.
Zusatzkapazität Geht der Wohnraumbatterie einmal – immer im ungünstigsten Moment – der Saft aus, kann diese mittels Nato-Knochens mit der Starterbatterie verbunden werden und weiter geht’s!
Vorausgesetzt, die Starterbatterie kann überwacht werden…
Lebensdauer und Preis…
Diese Technik verwenden wir seit Jahrzehnten erfolgreich. Der 4er-Block AGM hat in unserem Duro 7 Jahre problemlos und ohne spürbaren Leistungsverlust überdauert, incl. mehreren 6-monatigen Standzeiten ohne Zwischenladung! bei abgeklemmten Batterien. (Ein vorher verwendeter 4er-Block aus Gel-Batterien war nach 2 Jahren nicht mehr winterstartfähig.)
Erst der 2-wöchige Besuch in einer LKW-Werkstatt zur Überprüfung der Fahrzeugklimaanlage hat zur Tiefstentladung der AGM geführt, weil……
Danach musste der komplette Satz erneuert werden.
Setze ich nach unseren Erfahrungen Kaufpreis und Lebensdauer in Relation, würde ich mir lieber alle 7 bis 8 Jahre einen neuen Satz AGM kaufen, anstelle der Lithium-Batterie.
Kapazität
Die Kapazitätsangaben der Batterien beziehen sich immer auf einen Entnahmestrom von 1/20 der Angabe in Ah bei 20°C Umgebungstemperatur, entsprechend C20. Also bei einer 100Ah Batterie sind das 5A. Läuft jetzt der Haarfön, die Induktion-Kochplatte oder der Kaffeevollautomat mit 100A bei 12V steht nur noch ein Bruchteil der Nennkapazität zur Verfügung! Gleiches gilt für „kalte“ Batterien.
Höhere Entladeströme und Entnahmen über 50% der angegebenen Kapazität vermindern die Lebensdauer auch von LiFePo-Batterien. Allerdings kann man diese eher um ca. 75% gefahrlos entladen. Die Angaben darüber weisen aber in der technischen Literatur starke Abweichungen auf und sind für uns Endverbraucher kaum zu überprüfen. Also Vorsicht.
Masse
Unbestritten sind die AGMs mehr als doppelt so schwer. Nun muss jeder für sich festlegen, ob bei 3,5 oder mehr Tonnen Fahrzeugmasse die ein- oder zweimal 20kg Mehrmasse entscheidend sind.
Beispiel: LiFePo 12,8V 100Ah 12,5kg Abmessungen 345 x 172 x h208 mm
Beispiel: Varta LAD115Ah 32kg Abmessungen 328 x 172 x h234 mm
Jetzt bitte viel Spass beim Nachrechnen und Nachdenken.
Diebstahlschutz durch GPS Tracking
Für ein Fernreisefahrzeug empfiehlt sich eine automatische GPS-Verfolgung – falls das Fahrzeug gestohlen wurde – die auch weltweit und zukunftsicher funktioniert und bezahlbar ist!
Die erste – bezahlbare – Wahl sind mobilfunkbasierte Systeme. SMS, Edge, 3G, 4G usw. stehen als Datenübertragungsformate zur Verfügung. Da die Frequenzbänder immer mehr belegt werden, darf man davon ausgehen, dass Edge und 3G demnächst „frei“, also abgeschaltet werden. 4G und das neueste 5G sind weltweit nicht sonderlich verbreitet, sodass das „alte“ SMS-Protokoll wohl langfristig die beste Wahl ist.
Die Fa. Thitronic GmbH aus Eckernförde bietet hierfür den ProFinder an, der Zigarettenschachtel klein incl. SIM-Karte und Telekom Sondervertrag für ca. 300€ geliefert wird. Der Vertrag schlägt mit ca. 1 bis 2€/mtl. zu Buche, dazu die SMS bei Abfragen oder automatischer Benachrichtigung.
Profinder GPS-Tracker mit Antenne und WAGO-Klemmen mit 2 Schottky-Dioden
Mit einer SMS ruft man die Batteriespannungen und anderes ab und erhält dazu einen Google-Maps-Link mit der Position und Geschwindigkeit der Fahrzeugs, ebenfalls per SMS. Datendienste sind nicht erforderlich!
Hat man Geo Fence aktiviert, meldet sich das Fahrzeug per SMS mit Standort und Geschwindigkeit nach einer Standortänderung von ca 1 km.
Der Ruheverbrauch beträgt ca. 10 Wh/Tag. Eine Wohnraumbatterie mit 900Wh Nutzkapazität kann den Betrieb also knapp 1/4 Jahr aufrechterhalten. Bei längeren Standzeiten empfiehlt sich eine Solaranlage.
Möchte man verhindern, dass das System durch Ausbau der Batterien und Diebstahl per Tieflader deaktiviert wird, kommt man um den versteckten Einbau einer kleinen Pufferbatterie nicht umhin! Das einfache, nachvollziehbare Schaltschema findet ihr hier als PDF-Download.
Die vom Hersteller serienmässig ausgelieferte Kombination basiert auf einer genauen Abstimmung (und Abwägung) von Drehmoment, Motordrehzahl, Luftwiderstand und weiteren Parametern. Ändert man nun eine Komponente, z.B. den Abrollumfang, ändert man die Abstimmung. In der Regel mit negativen Konsequenzen.
Ideal ist es, bei der Bestellung eines Neufahrzeugs die spätere – ggfs. auch nach Garantieablauf – Traumbereifung zu berücksichtigen. Später bleibt der Weg der Untersetzungsänderung in den beiden Diffs. Beim professionellen Umbau von 4×2 auf 4×4 und Umbereifung ist die Anpassung der Untersetzung inklusive, kostenpflichtig!
Unser Sprinter 4×4 läuft mit der kürzest lieferbaren Achsuntersetung
I = 4,73. Mit der Bereifung BFG AT 285/75R16 (Abrollumfang 2.544mm) ergibt sich die identische Gesamtuntersetzung, die den Serienfahrzeugen mit 225er Bereifung zu Grunde liegt. Tachoanpassungen sind somit nicht erforderlich.
Der Kraftstoffverbrauch nimmt wegen der größeren Umrissfläche des Fahrzeugs zu.
Breitere Reifen bedingen breitere Felgen. Breitere Felgen bedingen eine andere Einpresstiefe bzw. Distanzringe.
Unsere 8 1/2 J x 16 H2 Felge hat eine ET von 62mm und stammt vermutlich vom italienischen Hersteller Gianetti Ruote srl. Die MB Teilenummer der Felge lautet A0014014402.
Die VA ist mit einer Spurverbreiterung von 34mm, die HA von 28mm ausgerüstet.
Der Wendekreis ist erheblich erweitert, da der Lenkeinschlag begrenzt werden musste. Das ist auch der Grund, weswegen ich von 305er Bereifung mit folglich noch grösserem Wendekreis abrate.
Einen Link zum umfangreichen Michelin/Goodrich Reifenhandbuch findet ihr unter Technik im Beitrag „Reifen Luftdruck Sägezähne“.
Woick Sicherungsprofil für Seitz S4 Fenster
Die Kunststoffenster sind ein beliebtes „Eingangstor“ in das Reisemobil. Sie sind zwar recht robust, splittern bei Überlastung und die kleinen Kunststoffriegel halten nicht wirklich viel aus.
Ein Edelstahlprofil – biegt ein guter Schlosser oder eine Firma, die Bleche für Dachdecker fertigt – wird von unten an den Scheibenrand geklebt. Zwei Federbolzen greifen in das Innensechskant der beiden in den Fensterrahmen eingeklebte Inox-Schrauben M8 x 50. Zum Öffnen werden die Original-Fensterriegel geöffnet und dann die beiden Federbolzen nach oben gezogen – das Fenster kann geöffnet werden. Federriegel: FM0606 mit Knopf Alu natur, Anschraubhülse und Bolzen verzinkt. Hersteller FEMA (liefert vermutlich nicht an privat…), www.fema-marbach.de/
Die Fotos zeigen die Arbeitsschritte. Die Bohrung für die Schraube muss soweit wie möglich nach aussen gelegt werde, andernfalls gibt es Ärger mit dem Rollo-Wickel!!!
Profil Edelstahl Fenstersicherung Das ist der Downloadlink für die PDF-Profilzeichung. Die Profillänge ergibt sich aus der Breite der montierten Fenster.
Profilansicht StirnseiteFenstersicherung betriebsbereit. InnenansichtProfil fertig mit Aussparung für den Original FensterverschlussSenkung für den SchraubenkopfSchraube verklebt und angeschliffen – Ärger mit dem Rollowickel!
Schraube korrekt verbohrtFederriegel montiert, Sicht von untenBeschädigung am Rollowickel durch die Schraube!
Die so gesicherten Scheiben sind durch einfaches Aufhebeln kaum noch zu öffnen!
Viel Spass beim Nachbauen!
Diese Generatoren werden als Bausatz geliefert und basieren auf den Honda 4-Takt-Industriemotoren GX25 und GX35. Der Generatorteil mit den notwendigen Anschlüssen und Schaltern wird vormontiert geliefert und muss dann zusammengebaut werden. Etwas handwerkliches Geschick und Werkzeug ist erforderlich.
Optional gibt es eine Ladestrom und Ah-Anzeige und einen Drehzahlsteller.
Den Honda-Motor muss man separat erwerben (GX25 ca. 250€), Passendes Generator-Set ca. 350€.
Der betriebsfertige Generator hat eine Masse von 5,1kg. Die Abmessungen mit meiner flachen Alu-Bodenplatte und niedriger gebogenem Generatorgehäuse: ca. 230 x 220 x h260mm. Ohne Änderungen sind die Abmessungen wie folgt: 230 x 220 x 285mm.
Die Ausgangsleistung steht an der 12V Buchse ungeregelt – also last- und drehzahlabhängig an. 15 bis 20A können als Dauer-Ladestrom angenommen werden, 25A kurzzeitig.
Ab einfachsten leitet man den Ladestrom über einen Solarregler (ab 30A), der für die notwendige Ladekurve sorgt. Die Abschaltung des Generators muss man selber vornehmen oder das optionale Kit kaufen.
Etwas leistungsstärker (ca. + 10A) und schwerer ist die Kombination mit dem Honda GX35.
Der Tankinhalt reicht für ca. 2 Stunden Betrieb
Generator in Marokko, mit alternativer Bodenplatte.
Näheres unter http://t-gen.torcman.de
Indel B / Autoclima Fresco Split 9000 Maxx
Das 12V-Standklimagerät ist ein wesentlicher Komfort- und Gesundheitsfaktor, besonders wenn man mit Hund im Sommer unterwegs ist. Die Absenkung der Temperatur ist das Eine, oft noch wichtiger ist die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit. Die von uns verbaute Anlage ist nicht mehr lieferbar, das neue Gerät hat eine deutlich höhere Kälteleistung bei fast identischen Abmessungen der einzelnen Module und vergleichbarem Energiebedarf aus der Batterie. Die Modulabmessungen:
Kompressoreinheit: 21 x 22 x 36cm
Innengerät/Verdampfer: H14 x B39 x T33cm
Kondensator mit Gebläse: H35 x B54 x T16cm
Kälteleistung: 2.600W
Stromaufnahme: 20A – 55A (240W – 660W)
Masse: 27kg
Messung in unserem Sprinter mit der Fresko 3000, Kälteleistung 950W.
Die Batteriekapazität sollte nicht unter 250Ah liegen, Solarmodule ab 400W sind empfehlenswert, 800W übernehmen bei voller Einstrahlung die Gesamtleistung.
Vom Einbau normaler Hausklimageräte rate ich dringend ab, auch wenn diese prinzipiell funktionieren. Sie sind jedoch weder auf Erschütterungen noch auf Vibrationen ausgelegt. Auflösung der Trocknerpatrone, Risse in den Rohrleitungen und gelöste Verdichter sind nicht ausgeschlossen. Der Wirkungsgrad ist durch den notwendigen (teuren) Sinuswandler geringer als beim Direktbetrieb an 12V oder 24V.
Ermöglicht das Auswuchten der Räder während der ersten Radumdrehungen. Nachwuchten oder Gewichte entfallen. Wir haben das für PKW-Räder wie für 285/75R16 A/T und 235/80R20 auf über 100.000km verwendet und sind damit sehr zufrieden.
Ein Beutel der Grösse „D“ kostet unter 10€.
Durch Anklicken der beiden Downloadlinks erhaltet ihr die Reifengrössentabelle und die Kompatibilitätserklärung für die neuen Reifendruckkontrollsysteme als PDF.
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